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Aschersleben Aschersleben: Gärtnern mit Hand und Köpfchen

Von Marie-LUise Graichen 03.06.2012, 17:25

Aschersleben/MZ. - Am Sonnabend traten 50 junge Frauen und Männer aus allen Teilen Sachsen-Anhalts auf dem Gelände der überbetrieblichen Ausbildungsstätte des Verbandes Garten- und Landschaftsbau in Aschersleben an, um im Wettbewerb ihre Leistungen zu messen.

Bereits zum 18. Mal wetteiferten junge, zukünftige Landschaftsgärtner um den Siegerwanderpokal, der zur Teilnahme am Bundesausscheid in Nürnberg im September berechtigt. Die Aufgaben waren nicht leicht, die Auszubildenden mussten ihr Wissen an sieben verschiedenen Stationen unter Beweis stellen, und letztendlich entschied die höchste Punktzahl über den diesjährigen Sieger. "Wir sind Dienstleistungsgärtner. Das heißt, die Facharbeiter bauen, gestalten und pflegen Gärten in öffentlichen Einrichtungen und Kommunen, aber auch in Privatgärten", umriss Geschäftsführer Michael Stein das umfangreiche Aufgabengebiet dieses Berufszweiges.

Und entsprechend umfangreich muss auch das Wissen und Können der Landschaftsgärtner sein. Material-, Vermessungs- und Holzkunde beispielsweise gehören ebenso zum Ausbildungsinhalt wie gärtnerische und bautechnische Aspekte. Eine kleine Vorstellung vermittelten die einzelnen Stationen des Wettbewerbs mit recht anspruchsvollen Aufgaben. "Richtiger Transport und Ladung" war unter anderem die Thematik einer Station gleich vor dem Haupteingang. Häufig werden zum Teil sehr schwere und sperrige Güter für den Landschaftsbau transportiert, da gehört eine exakte Sicherung der Ladung schon zu den Grundsätzen. Helmut Hofmann von der Berufsgenossenschaft wachte nun am Stand darüber, dass am Modell alles ordnungsgemäß ablief. Oder an der Station Technik, wo es auf Geschicklichkeit beim Umgang mit einem Minibagger oder einem Radlader ging. Gnadenlosen Punktabzug gab es, wenn ein Signal "Berührung" offenbarte oder der kleine Balken-Stapel nicht ordnungsgemäß gesetzt wurde.

Nicht sehr "beliebt" war auch die Station, an der Pflanzenkenntnisse verlangt wurden, mussten doch anhand von Pflanzenteilen die Pflanze bestimmt und fehlerfrei mit botanischem Namen dokumentiert werden.

Überwiegend waren es Lehrlinge im dritten Lehrjahr, die am Sonnabend zum Wettbewerb angetreten waren. Sie hatten sich freiwillig gemeldet, um ihren Wissensstand zu messen. Viele betrachteten den Wettbewerb auch als guten Gradmesser für die bevorstehenden Prüfungen. Aber auch Lehrlinge des ersten Lehrjahres waren vor Ort wie Andreas Müller und Steven Sonne als Auszubildende der Stadt Aschersleben beispielsweise. Sie waren wie weitere Mannschaften auch, als Erstes in der Hauptstation "Landschaftsgärtnerisches Gesamtbild" eingeteilt und gerade dabei, ein Hochbeet zu errichten.

Drei Stunden war Zeit, um zu zweit eine Fläche von drei mal drei Metern nach Vorgaben genau zu gestalten: einschließlich Hochbeet, Weg und Bepflanzung. "Den Sieg werden wir wohl heute nicht erringen, aber wir können uns testen und schauen, was noch auf uns zukommt", begründeten beide ihre Teilnahme. Der Beruf mache ihnen Spaß, war da zu hören und es sei genau das Richtige für sie.

Das bestätigte auch Thomas Giebichenstein. Er hatte schon vor zwölf Jahren die Lehre in der Ascherslebener Ausbildungsstelle abgeschlossen und war nun seinerseits gekommen, um nach den Schützlingen zu schauen, die aus der Firma "Alpina" Halle delegiert waren. Es war auch seine Lehrfirma und nun ist er seit Jahren in der Firma tätig: als ausgebildeter Landschaftsgärtner.