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Aschersleben Aschersleben: Diebstahlsüchtige Rentnerin klaut bei «Mäc-Geiz»

Von DETLEF VALTINK 19.08.2010, 16:02
Filiale des Haushalts-Discounter «Mäc Geiz». (FOTO: DPA)
Filiale des Haushalts-Discounter «Mäc Geiz». (FOTO: DPA) dpa

ASCHERSLEBEN/MZ. - 1 800 Euro Strafe für einen "Einkauf" für 1,55 Euro bei "Mäc-Geiz"! Was sich wie ein überzogenes Urteil anhört, ist letztendlich die auf den Gesetzen beruhende Folge einer jahrelangen Diebstahlsserie einer 79-jährigen Ascherslebener Rentnerin.

Hannelore Minna L., die vor Gericht nicht nur ihre Schuld eingestand, sondern, wie auch die Staatsanwaltschaft, das Urteil akzeptierte, ist seit 1998 regelmäßiger Gast im Ascherslebener Amtsgericht. In sechs Fällen wurde Hannelore Minna L. wegen Diebstahls geringwertiger Sachen bereits verurteilt. Immer zu sich steigernden Geldstrafen und letztmalig im Jahr 2006. Doch aus den Verurteilungen hat die Aschersleberin keine Konsequenzen gezogen. Am 23. April dieses Jahres versuchte sie wieder auf ihre Art und Weise "einzukaufen". Diesmal in der "Mäc-Geiz"-Filiale in Aschersleben, wo sie um 9.25 Uhr von einer Verkäuferin darauf hingewiesen wurde, dass sie unbezahlte Ware in ihrer Tasche hat, nachdem sie bereits durch den Kassenbereich gegangen war. Hannelore Minna L. ließ das sich anschließende Prozedere - Anzeige, Polizeivernehmung und Hausverbot - geduldig über sich ergehen.

Sie konnte sich vor Gericht nicht einmal mehr daran erinnern, was sie überhaupt gestohlen hatte. Findet auch keine Begründung, warum sie immer wieder zur Diebin wird. Denn finanziell geht es der 79-Jährigen nicht so schlecht, dass sie auf den Diebstahl "angewiesen" ist. Rund 900 Euro Rente monatlich hat sie auf der Habenseite. Außer den Fix-Kosten auch keine zusätzlichen finanziellen Belastungen.

"Warum passiert es Ihnen immer wieder?", wollte Strafrichterin Elke Plaga wissen. "Wenn Sie die Waren bezahlt hätten, wären Sie billiger davongekommen", brachte Elke Plaga ihr Unverständnis auf den Punkt, warum die Rentnerin scheinbar nicht belehrbar ist. "Es tut mir wirklich leid", entschuldigte sich Hannelore Minna L. vor Gericht. Aufgrund der Vorstrafen schloss sich das Gericht letztendlich dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf die hohe Geldstrafe an.