Aschersleben Aschersleben: Alte verlassene Häuser mit unspektakulärem Aussehen
aschersleben/MZ. - Zur Landesgartenausstellung eindrucksvoll und behutsam renoviert, war dieses Gebäude selbst fast dem Verfall preisgegeben und dokumentiert nun als Familienbegegnungsstätte der Evangelischen Kirchengemeinde sozusagen den Neuanfang alter Gebäude.
Alte Häuser mit unspektakulärem Aussehen, häufig halb zerfallen, beengt zwischen anderen Gebäuden und verlassen, das sind auch die Motive der Bilder, die so thematisiert in dieser Ausstellung ihren Platz haben. "Die alten Gebäude haben einen starken Symbolcharakter", meint Christina Hampel, das Haus sei als schützende Hülle oder beengendes Mauerwerk zu sehen, es kann stehen für Schutz und Sicherheit aber auch für Enge und Unfreiheit.
"Häuser werden gebaut und gefunden, werden verlassen, vergessen, eingerissen, erneuert und sie stehen wie ein Spiegel des Menschen, der auch vergessen, verlassen und einsam sein kann", stellte die Malerin ihre Beziehung zu den gezeigten Bildern dar. Alte Häuser seien vergänglich wie wir selbst, deshalb sei es lohnenswert, sie auf die Leinwand zu bannen. Wer sich am Schönen erfreuen wolle, das Aschersleben durchaus vielfach zu bieten hat, sollte selbst spazieren gehen und fotografieren. Sie wolle in ihren Bildern die Seele des Vergangenem einfangen, so die Malerin. Und so steht nun der Betrachter vor dem Bild mit dem Titel "Das arme Haus" oder "Aufgegeben". Das Haus mit bröckelndem Putz, die Fenster in der unteren Etage zugemauert, die übrigen zerbrochen, so stellt es sich dar eher zurückhaltend in Grautönen und doch farblich interessant gestaltet. Oder das Bild "Hinterhof", ein überaus gut gelungenes Bild mit großer Tiefe. Sehr plastisch gestaltete die Künstlerin die Tordurchfahrt mit Blick auf das, was sich weiter hinten verbirgt, wie beispielsweise das Auto. Diese Motive bildlich umzusetzen war anfangs für sie nicht einfach.
Lernen, üben und der Wille, sich über Medien auszudrücken, seien Voraussetzung für ein gelungenes Bild, ist sich Christina Hampel sicher. Acrylfarben sind leuchtende Farben und so gestalten sich die Bilder in der Regel sehr farbenfroh
Da ist das kleine, rote Backsteinhaus mit grünen Fensterläden oder das Bild "Durchhalten", auf dem am alten Haus eine Bauplane den offenen Giebel notdürftig abdeckt. Farben sind dick ganzflächig auf das Bild aufgetragen und sie fügen sich geschickt zum Motiv. Es entspringt gewissermaßen den Fingern der Malerin, sie hat ihren eigenen Stil gefunden, den sie selbst nicht in bestimmte Strömungen einordnen möchte. Häuser sind nicht das Einzige, was von Christina Hampel gemalt wird. Es sind auch landschaftliche Motive oder Blumen, die vielleicht später in einer Ausstellung zu sehen sein werden.
Für Porträts oder Menschen fühle sie sich im Moment noch nicht reif genug, aber sie besuche weiterhin Kurse und arbeite daran, dass vielleicht in absehbarer Zeit auch derartige Bilder zu sehen sein werden, verriet Christina Hampel abschließend und machte neugierig auf Weiteres.