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Aschersleben Aschersleben: 5.000 Besucher sehen Neo Rauch Ausstellung erster Teil

Von Marie-Luise Graichen 03.03.2013, 14:03
Riesiges Besucherinteresse herrschte 2012 bei der offiziellen Eröffnung der Grafikausstellung von Neo Rauch im Bestehornpark Aschersleben.
Riesiges Besucherinteresse herrschte 2012 bei der offiziellen Eröffnung der Grafikausstellung von Neo Rauch im Bestehornpark Aschersleben. SUSANNE THON/ARCHIV Lizenz

Aschersleben/mz. - Am vergangenen Wochenende schlossen sich vorerst die Türen zu den Räumen im Riegelbau des Bestehornparks, in denen die Ausstellung „Neo Rauch, das grafische Werk – Erster Teil“ für neun Monate untergebracht war. Am 17. März wird der zweite Teil eröffnet und das Kuratorium der Stiftung geht davon aus, dass das Interesse der Besucher wiederum groß sein wird.

„Die Beachtung durch die Besucher erfüllte, ja übertraf unsere Erwartungen“, zeigte sich Christiane Wisniewski am letzten Ausstellungstag erfreut. Etwa 5 000 Gäste, darunter viele Gruppen von Schülern, hatten die Ausstellung besucht und auch das Interesse von Individualbesuchern war groß. „Es waren auch Besucher aus Leipzig oder Braunschweig darunter, die Ausstellungen des Künstlers gesehen hatten und mit der Stippvisite in Aschersleben ihr Wissen um die Kunstwerke vervollständigten“, fügte die Verantwortliche des Ausstellungsprojektes hinzu. Am letzten Ausstellungs-Wochenende nahmen nun noch einmal viele Bürger der Stadt und aus der Umgebung die Gelegenheit wahr, sich die Grafiken innerhalb eines geführten Rundgangs und den Film mit und über Neo Rauch anzuschauen.

Die Architektur hatte viel Raum gelassen, so dass die ausgestellten 29 Werke des Künstlers ihre volle Wirkung entfalten konnten. Neben zwei Siebdrucken und zwei Radierungen waren hauptsächlich Lithografien aus dem grafischen Schaffen des Künstlers zu sehen. Die Grafiken verrieten ein ungemein breites Spektrum an Farben und Möglichkeiten, deren sich der Maler bediente. So nutzte Rauch die Gestaltung der einfarbigen, sehr beeindruckenden Kreide-Lithografie bis zur kraftvollen achtfarbigen Lithografie für seine Werke.

Von 1993 waren die frühesten Werke datiert wie das Werk „Grund“ in Öl auf Leinwand mit figürlichen Andeutungen, wie es der Künstler heute nicht mehr in der Form gestaltet. Immer wieder sind bei genauerem Hinsehen Bezüge zur Heimatstadt des Künstlers zu erkennen. Ascherslebener Besucher sehen im Werk „Mission“, einer siebenfarbigen Tuschelithografie von 2005, „ihren“ Luisentempel im Hintergrund. Dieses Bild wird das Ausstellungsplakat für die nächste Ausstellung, verriet Christiane Wisniewski. Oder die Ascherslebener Silhouette im Bild „Bann“, die im unteren Bildteil deutlich zu erkennen ist. In diesem Bild schien der Künstler auch mehrere Zeitepochen anzusprechen, denn der Lichtkegel in der Mitte richtet sich auf einen Mann in altertümlicher Kleidung.

Der Künstler gibt sich nicht mit wenigen Strichen zufrieden, sondern arbeitet die Grafiken stark aus. Und die Gestaltungsmöglichkeiten variieren in den einzelnen Grafiken von klaren Gestaltungen, wie in den acht Bildern als Kurzgeschichten bis zum farblich in Rottönen gemalten „Blumenhof“ aus dem Jahr 2012 beispielsweise. Letzteres Werk ist neu hinzugekommen und wird auch in die nächste Ausstellung eingehen, erfuhren die Gäste. Die Werke für den zweiten Teil stehen schon bereit und es ist für die gespannten Besucher gut zu wissen, dass es auch künftig einen Zuwachs der Werke geben wird. Das wird immer der vorletzte Druck sein, den Neo Rauch seiner Heimatstadt überlässt.