Wechsel beim Arbeiter-Samariter-Bund Arbeiter-Samariter-Bund Aschersleben: Der Chef nimmt den Hut

Aschersleben - Norbert Jahn wird sich aus dem Vorstand des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Aschersleben zurückziehen. Seit 1992, also fast von Beginn an, gestaltet er die Arbeit des ASB mit und wird als Mitglied auch weiter dabeisein. Dem neuen Vorstand, der Ende des Monats außerplanmäßig gewählt wird, wird er auf eigenen Wunsch nicht mehr angehören.
Norbert Jahn: „Man muss sich seine Kraft und seine Zeit mit zunehmendem Alter einteilen.“
Doch warum so plötzlich? „Es gab keine Revolution und auch keinen Putsch“, sagt ASB-Vorstandsmitglied Jörn Duwenkamp lachend und möchte jeglichen Spekulationen damit vorbeugen. Bisher sei alles kollektiv entschieden worden, und der Rückzug habe einzig und allein persönliche Gründe, so Norbert Jahn. „Man muss sich seine Kraft und seine Zeit mit zunehmendem Alter einteilen“, sagt der 59-jährige Internist mit eigener Praxis.
Er ist beruflich stark eingespannt und als Ortschaftsrat in seinem Heimatort Westdorf auch ehrenamtlich tätig. Und dann sei da ja auch noch die Familie mit inzwischen zwei Enkelkindern und die Leidenschaft fürs Fahrradfahren. Letztere mündet immer wieder in einen Einsatz auf verschiedenen Ebenen für bessere Radwege.
„Ich habe sehr lange verantwortlich beim ASB in vorderster Reihe gestanden, jetzt ist es genug“, findet er.
Arbeiter-Samariter-Bund Aschersleben: Für die nächsten zwei Jahre wird neuer Vorstand gewählt
Weil der Rückzug mitten in der Legislatur erfolgt - die nächste reguläre Wahl steht erst 2022 an - wird für den 23. November eine Mitgliederversammlung einberufen, auf der ein neuer siebenköpfiger Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt wird. Zur Wahl stellen wird sich der bisherige Stellvertreter Jörn Duwenkamp - auch er Mediziner und leitender Oberarzt auf der Intensivstation der Ameos Klinik in Aschersleben.
Nach dem Weggang des ehemaligen Geschäftsführers Thorsten Ducke hatte er das Ruder für einige Monate kommissarisch und ehrenamtlich übernommen. So lange, bis mit Judith Sattler eine neue Geschäftsführerin gefunden war.
Arbeiter-Samariter-Bund Aschersleben: Zu einem großen Arbeitgeber entwickelt
„Der Verein befindet sich in einem gesunden Zustand und ich finde, es zeigt menschliche Größe, sich zu gegebener Zeit zurückzunehmen“, so Duwenkamp, der sich als bisheriger Stellvertreter der Verantwortung durchaus bewusst ist.
Denn der ASB hat sich, auch dank kluger strategischer Entscheidungen in der Vergangenheit, zu einem großen Arbeitgeber entwickelt. 120 festangestellte Mitarbeiter, die von rund 150 Ehrenamtlichen unterstützt werden, bilden das Herzstück des Arbeiter-Samariter-Bundes.
Neben dem Rettungsdienst gehören auch Aufgaben im Katastrophenschutz, der Wasserrettungsdienst, eine Tagespflege in Nachterstedt, ein mobiler Pflegedienst und eine Rettungshundestaffel zum Portfolio. Im Oktober hat der ASB auch den Fahrdienst für den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst übernommen. Verbunden ist dies mit zehn weiteren Arbeitsplätzen.
Arbeiter-Samariter-Bund Aschersleben: Es werden erheblich finanzielle Mittel bewegt
Jahn ist im Rückblick stolz auf die Vielfalt, es gebe nicht viele Regionalverbände, „die so breit aufgestellt sind“. Zu seinen Aufgaben als Vorstand gehörte es unter anderem, den Kontakt zur Geschäftsführung und zum Landesverband zu halten, gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern die strategische Ausrichtung vorzugeben und dabei die Wirtschaftlichkeit im Blick zu haben. „Es ist schon eine ganz schöne Verantwortung, weil hier erhebliche finanzielle Mittel bewegt werden.“ (mz)