Angeln im Harz mit erstem Song Contest Starter

Halle/MZ. - Sie unternahmen viel gemeinsam und waren im Jahr 1933 zusammen im Harz, um Urlaub zu machen. "Wir haben dort viel geangelt, ich habe den Urlaub in sehr guter Erinnerung", sagt Gerhard Wegener.

"Aber Walter hatte in dieser Zeit große Angst, denn damals kamen die Nationalsozialisten an die Macht", fährt er fort. Schwarz kam aus einer jüdischen Familie und diese wurden von ihnen verfolgt. Später musste er sieben Jahre in ein Konzentrationslager.

"Davon wusste ich nichts, ich hatte gehofft, dass er ausgewandert ist", sagt Gerhard Wegener. Er selbst verließ Aschersleben kurze Zeit nach dem gemeinsamen Urlaub, um in Königsberg zu studieren. "In Aschersleben gab es in der Zeit keine Arbeit für uns", berichtet der Rektor im Ruhestand. Der Kontakt zu Schwarz kam dadurch zum Erliegen: "Wir haben nie wieder was voneinander gehört, nur dass er an diesem Wettbewerb teilgenommen hat, hab ich in der Zeitung gelesen." Schwarz' Talent erkannte auch Gerhard Wegener schon früh. "Er war musikalisch und schauspielerisch sehr begabt, schrieb und spielte kleine Theaterstücke", erzählt der ehemalige Stephaneer. "Auch bei dem jährlichen Winterfest am Gymnasium stand Walter immer auf der Bühne", weiß Wegener. Noch heute gibt es diesen Winterball.

Dass die Freundschaft ein solch frühes Ende nahm, bedauere Wegener, schließlich "war Walter ein Guter, aber früher gab es eben nicht solche Möglichkeiten wie heute, in Verbindung zu bleiben". Aber zumindest die Erinnerung an die gemeinsame Zeit in Aschersleben bleibt Wegener.