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An der Tonkuhle An der Tonkuhle in Aschersleben: Andrang beim betreuten Wohnen in ehemaliger Schule

Von Christiane Rasch 22.05.2018, 07:34
Auch Terrassen gehören zu den Wohneinheiten „An der Tonkuhle“ in Aschersleben.
Auch Terrassen gehören zu den Wohneinheiten „An der Tonkuhle“ in Aschersleben. Gehrmann

Aschersleben - Christa und Werner Steinsdörfer gehören gleich zu den ersten Besuchern, die am Wochenende zum betreuten Wohnen „An der Tonkuhle“ in Aschersleben gekommen waren. Am Sonnabend konnten dort bei einem Tag der offenen Tür die bald fertiggestellten und barrierefreien Wohnungen besichtigt werden.

Das Ehepaar aus Güsten will die Gelegenheit nutzen, um sich selbst ein Bild zu verschaffen. „Wir sind schon seit längerem auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung“, sagt Christa Steinsdörfer.

Christa und Werner Steinsdörfer wollen sich informieren

Weil ihr Mann an Parkinson und Demenz erkrankt sei, wolle man aus der eigenen Wohnung ausziehen, da diese nicht auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten sei. „Es kommt die Zeit, wo ich immer mehr Pflege brauche“, sagt Werner Steinsdörfer.

Das betreute Wohnen ist für beide eine Option, mit der sie sich anfreunden können. Denn obwohl Unterstützung jederzeit verfügbar und in der Nähe ist, haben die Bewohner durch abgeschlossene Wohneinheiten dennoch ihre Privatsphäre und Unabhängigkeit. Ein Punkt, der besonders für Christa Steinsdörfer wichtig ist.

In Gebäuden befand sich früher die Pestalozzischule

Schon ein erster Blick in eine der frisch renovierten Wohnungen überzeugt das Paar. „Ganz toll und groß, so muss es sein“, findet Werner Steinsdörfer, als er das geräumige Badezimmer betritt. Darin käme man auch mit dem Rollstuhl gut zurecht.

Ebenerdig und frei von Treppen ist der gesamte Gebäudekomplex, in dem ehemals die Pestalozzischule untergebracht war. Inhaber Kay Kaminsky erklärt, dass separate Wohnungen im vorderen Gebäudeteil bereits komplett vermietet und bewohnt sind.

Im dahinterliegenden Komplex werden ab Juni und Juli 20 altersgerechte Wohnungen zur Verfügung stehen. Laut Kaminsky unterscheidet sich die Art des Wohnens deutlich von dem in Pflegeheimen. „Jeder hat hier seine eigene abgeschlossene Wohneinheit. Daneben können Gemeinschaftsflächen genutzt werden, sofern man das möchte.“

Für den Tag der offenen Tür habe man sich entschieden, nachdem es im vergangenen Jahr immer wieder Anfragen von Interessenten gegeben habe, die sich das Gebäude anschauen wollten. Nun sind die Bauarbeiten in den Endzügen und das Objekt vorzeigbar. Letzte Handgriffe folgen in den nächsten sechs Wochen.

Die Frage der Betreuung ist bereits geklärt. Täglich werden sogenannte Präsenzkräfte vor Ort sein, um sich um die Belange der Mieter zu kümmern, sagt Kaminsky. Diese organisieren beispielsweise Arztbesuche, Fahrten in die Stadt oder die Kommunikation mit dem Pflegedienst. „Es ist immer jemand da. Die Bewohner werden nicht allein gelassen.“

Familie Pertack aus Aschersleben hat bereits vor Monaten eine Wohnung reserviert. „Wir haben das Objekt seit Januar im Auge und warten nun, dass es losgeht“, sagt Kerstin Pertack. Vorgesehen ist eine Zweiraumwohnung für ihre Eltern, die bislang noch in Berlin leben. Da ihre Mutter den Pflegegrad 3 hat, habe man sich für den Umzug entschieden. „Hier kann man selbstständig leben“, begründet Pertack den Schritt. Auch das hochwertige Aussehen der Objekte überzeugt sie.

Für das Ehepaar Steinsdörfer aus Güsten hingegen war am Ende nicht das Richtige dabei. „Obwohl die Wohnungen sehr schön sind, suchen wir weiter“, sagt Christa Steinsdörfer. Zu zweit benötigten sie doch mehr Platz. (mz)