Ameos Klinikum Aschersleben Ameos Klinikum Aschersleben: Azubis lernen Umgang mit Katheter

Aschersleben - Während des Aufenthalts im Krankenhaus kümmern sie sich um das Wohl der Patienten, überwachen deren Gesundheitszustand, assistieren bei Behandlungen. Und sie fungieren als Bindeglied zwischen Arzt und Patienten. Ein Klinikalltag ohne Krankenpfleger ist nicht denkbar.
Im Ameos Klinikum in Aschersleben wird deshalb viel Wert auf die Ausbildung angehender Pfleger gelegt. Damit diese nicht nur das nötige Fachwissen vermittelt bekommen, sondern während ihrer dreijährigen Lehrzeit möglichst viele praktische Erfahrungen sammeln, wurde das Skills Lab eingeführt.
In dem Trainingszentrum lernen die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege Fertigkeiten, die sie später aus dem Effeff beherrschen müssen. Das reicht von Patientenkommunikation über das fachgerechte Waschen bis hin zum Anlegen von Infusionen.
Nachdem den Azubis in der Schule theoretische Grundlagen rund um die Pflege vermittelt wurden, geht es im Skills Lab darum, Sicherheit im Umgang mit den verschiedenen praktischen Aufgaben zu gewinnen. „Die Kenntnisse sind da, aber die Übung fehlt“, erklärt Praxis-Anleiterin Heike Heller. „Hier haben die Schüler Zeit zum Üben, was am Krankenbett nicht möglich ist.“
Einmal im Monat verbringt deshalb jeder Schüler einen Studientag auf der Trainingsstation im Ameos Klinikum. Dabei werden Lerninhalte in kleinen Gruppen vertieft. Für Christian Rönne (17), Lucas Damm (19), Sandra Engert (19), Niklas Fiskal (19) und Laura Prokurat (22), alle Auszubildende im ersten Lehrjahr, steht heute Katheterismus auf dem Plan.
Die Pflegeschüler sollen lernen, wie sie bei Patienten mit Hilfe eines Katheters einen Zugang zur Blase legen, mit dem Zweck, diese zu entleeren. Geübt wird das im Skills Lab aber nicht am Patienten, sondern an einer lebensechten Puppe. Zuerst ist Praxisanleiterin Heike Heller an der Reihe. Schritt für Schritt führt sie die einzelnen Behandlungsschritte vor und erklärt, worauf dabei zu achten ist.
Nach einer halben Stunde müssen die Azubis ran. Bevor es aber an das Legen des Katheters geht, werden Hände desinfiziert und sterile Schutzhandschuhe angezogen. Auch das will geübt sein, wie Christian Rönne schnell merkt: zu große Hände für zu kleine Handschuhe. „Achten Sie immer auf die richtige Größe“, bemerkt Heike Heller. „Das ist auch so eine Sache, wenn Sie dem Arzt im OP die falschen Handschuhe hinlegen. Das kann vielleicht einmal passieren, aber irgendwann gibt’s da Probleme.“
Zuerst traut sich die 22-jährige Laura Prokurat an die lebensechte Puppe. Konzentriert desinfiziert sie mit Tupfern und Pinzette den Intimbereich, betäubt mit Gleitgel den Harnbereich und führt den Katheter in den Blaseneingang. Anschließend spritzt sie Wasser in den Katheter, so dass am Ende, das in der Harnblase steckt, ein kleiner Ballon entsteht.
Auf diese Weise soll verhindert werden, dass der Katheter später herausrutscht. Unter Anleitung von Schwester Heike Heller schließt die angehende Pflegerin noch den Katheder an den Urinbeutel an und schon ist es geschafft. Die Praxis-Anleiterin wirkt zufrieden und überlässt von da an den Auszubildenden das Feld: „Sie korrigieren sich bitte gegenseitig.“ Während des Studientages ist sie zwar als Ansprechpartnerin vor Ort, lässt den künftigen Pflegern aber Raum, um gemeinsam in Ruhe zu üben und sich gegenseitig auf Fehler hinzuweisen. (mz)
