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Mitmachaktion Am Radweg bei Wilsleben die Gefahrenquellen beseitigt

Wer bei der Schlaglochbeseitigung geholfen hat.

Von Detlef Anders 22.04.2022, 15:30
Mario Winter von der Firma Traunsberger (l.) in Teamarbeit mit Michael Wasian.
Mario Winter von der Firma Traunsberger (l.) in Teamarbeit mit Michael Wasian. Foto: Frank Gehrmann

Wilsleben/MZ - Dunkle Wolken ziehen ran. Skeptisch schaut Michael Wasian gen Himmel. Hoffentlich kommt der Regen erst am Nachmittag. Wasian ist mit dem „Mitmachen statt meckern“-Team auf Einladung von Ortsbürgermeister Steffen Amme nach Wilsleben gekommen. Seit Jahren steht der Biotop-Verbundradweg zwischen Aschersleben und Neu Königsaue in der Kritik. Der in den 1990er Jahren angelegte Radweg wächst zu und wird schmaler. An vielen Stellen haben sich Risse gebildet, die zu Löchern führten. Wurzeln drücken. Wer bei Dunkelheit unterwegs ist, hat damit teils schon unliebsame Erfahrungen gemacht. „Das ist kreuzgefährlich hier“, sagt Amme. „Der schlechte Zustand ist bei uns im Ortschaftsrat immer wieder Diskussionspunkt.“

Das Motto „Mitmachen statt meckern“ gefällt Amme. Er hat das Team der gleichnamigen Sendereihe dafür begeistert und den Termin über WhatsApp-Gruppen bekanntgegeben. Die größten Gefahrenstellen des Radweges in Ortsnähe sollen entschärft werden, erzählt er. Zwar gebe es auch in anderen Bereichen solche Stellen. Aber vielleicht könne mit dem Team ja im Nachgang noch mal gesprochen werden, ob ein weiterer Termin für die Richtung Neu Königsaue denkbar wäre.

Helfer vom Schützenverein und der Kinder- und Jugendfeuerwehr sammeln Müll und Totholz. Mario Winter von der Firma Traunsberger schneidet eine Gefahrenstelle auf und verdichtet den Boden, ehe Kaltbitumen aufgebracht wird. Ein Mitarbeiter der Aschersleber Kulturanstalt (Aka) holt eine Schubkarre, Aka-Chef Matthias Poeschel besorgt Hinweisschilder aus dem Holzpolymerverbundwerkstoff von Novo-Tech. Bauwirtschaftshof-Mitarbeiter setzen Pfosten für die Schilder. Unter anderem wird auf die Kulturkirche Wilsleben hingewiesen, die im MDR-Beitrag vorgestellt werden soll.

Diese Asphaltbuckel galt es zu beseitigen.
Diese Asphaltbuckel galt es zu beseitigen.
Foto: Frank Gehrmann

„Ich bin froh, dass die Aktion hier stattfindet und wir wen für die Ausbesserungsarbeiten gewinnen konnten“, sagt Amme. „Wir wollen ein bisschen was verändern und unseren Kindern vorleben, dass wir auch mit anpacken“, sagt Nancy Greye, Betreuerin bei der Jugendfeuerwehr. 5 der 24 Kinder und Jugendlichen in der Ortswehr helfen. „Ich mache mit, weil es mir immer Spaß macht“, erklärt Nele Baumgarten (9). „Das ist nervig mit dem Fahrrad hier“, sagt Jason Arnhold zu den Unebenheiten. Ein Kind ist an der gerade beseitigten Gefahrenstelle sogar schon mit dem Rad gestürzt.

„Die letzten 20 Jahre hat sich niemand um den Radweg gekümmert“, sieht Mario Winter eine Ursache für die Schäden. Bei Frose sehe man vom Radweg kaum noch etwas, der sei dort bereits zugewachsen. Da an einem Drehtag nicht alle Löcher und Unebenheiten auf den insgesamt 8,5 Kilometern Länge repariert werden können, hofft Amme, dass das MDR-Team noch einmal kommen kann. „Wir fahren auch in manche Orte mehrfach, wenn es gilt, etwas anzuschieben“, gibt sich Michael Wasian optimistisch. Ihm gefällt die engagierte Jugendfeuerwehr. „Das finde ich richtig großartig.“

Mit drei Kameras hat das Team die Arbeiten am Radweg dokumentiert und auch die Kirche von Wilsleben ohne Regen gefilmt. „Letztlich ist jedes geflickte Schlagloch eine Gefahrenquelle weniger“, sagt Wasian. Fast habe die Aktion sogar noch abgesagt werden müssen, weil zunächst kein Kaltbitumen zu bekommen war. Doch letztlich sei man noch beim Baustoffhandel Schone in Aschersleben erfolgreich gewesen.

Den Beitrag gibt es dann am Dienstag, 26. April, ab 19 Uhr im MDR bei „Sachsen-Anhalt heute“ zu sehen.