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AGW, Bauwirtschaftshof, Stadtwerke AGW, Bauwirtschaftshof, Stadtwerke: So steht es um die Finanzen der Eigenbetriebe der Stadt Aschersleben

Von Kerstin Beier 09.10.2019, 09:56
2018 hat die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft kräftig in den Hopfenmarkt investiert.
2018 hat die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft kräftig in den Hopfenmarkt investiert. Frank Gehrmann

Aschersleben - Wenn der Ascherslebener Stadtrat am 22. Oktober das nächste Mal tagt, wird es unter anderem um die Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe und Gesellschaften der Stadt Aschersleben gehen. In diesen Wochen beschäftigen sich die Stadträte bereits damit, hier die wichtigsten Ergebnisse der Prüfungen.

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Der Jahresüberschuss beträgt rund 64.500 Euro. Gesunken sind die Umsatzerlöse, nachdem die Gastronomie 2017 ausgegliedert wurde. Damit verbunden waren ein geringerer Materialaufwand und weniger Personalkosten.

Nach wie vor schießt die Stadt jährlich eine hohe Summe zu: 517.900 Euro. Das sind 9.000 Euro weniger als im Jahr davor, doch hängt der Fortbestand der Gesellschaft auch künftig vom Zuschuss der Stadt ab.

Einsparungen konnten im Freibad erzielt werden, indem die Aufsicht nicht mehr extern erfolgte, sondern mit eigenem Personal abgesichert wurde. Die Prüfer bescheinigen eine insgesamt verbesserte Vermögens- und Kapitalstruktur.

Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW)

Die Gesellschaft verwaltet 2.933 eigene Wohnungen, der Wohnungsbestand ist damit im Prinzip unverändert. Das Unternehmen, 100-prozentige Tochter der Stadt, hat im vergangenen Jahr 32,32 Euro pro Quadratmeter in Instandhaltung und Sanierung gesteckt. Das sind gut drei Euro mehr als im Jahr davor.

Die Arbeiten konzentrierten sich auf Innenstadt und Wohngebiet Nord. Der Jahresüberschuss betrug 968.000 Euro - 342.000 Euro weniger als im Vorjahr. Die Verringerung hat ihre Ursachen in höheren Personalaufwendungen wegen notwendiger Tarifanpassungen und gestiegenen Kosten für die Modernisierung.

Die Leerstandsquote ist weiter gesunken und beträgt aktuell 5,4 Prozent. Das heißt: 158 Wohnungen sind nicht vermietet. Die Mieterlöse sind um 287.000 Euro gestiegen, weil die Mietpreise nach der Modernisierung anzogen. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete liegt bei 4,67 Euro. 275.000 Euro aus dem Jahresüberschuss werden dem Haushalt der Stadt zugeführt.

Stadtwerke Aschersleben

Auf ein positives Jahresergebnis von 2,34 Millionen Euro können die Stadtwerke verweisen. Das sind 236 000 Euro weniger als 2017. Als Gründe werden höhere Kosten für die Energiebeschaffung - vor allem beim Erdgas - , die zu zahlende EEG-Umlage und eine erheblich gekürzte Zulage bei der Kraft-Wärme-Kopplung.

Alle Sparten, ausgenommen die Straßenbeleuchtung, konnten mit einem Plus abschließen. Den größten Anteil am Jahresüberschuss lieferten die Bereiche Strom, Fernwärme und Trinkwasser. Bei der Sparte Gas musste das Unternehmen im Vergleich zu 2017 einen Rückgang des Ergebnisses um 601.000 Euro verkraften.

Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen, vor allem im zweiten Halbjahr 2018, haben dazu geführt, dass wesentlich weniger Gas und Fernwärme verkauft wurden. Wegen der extremen Trockenheit wurde mehr Trinkwasser verbraucht.

Stark investiert wurde im Bereich Strom, erhebliche Mittel wurden zum Beispiel in die Erneuerung des Schalthauses in der Schierstedter Straße und in die Erneuerung von Ortsnetzstationen gesteckt. Beim Gas ist in die Erneuerung von Niederdruckleitungen und in den Netzausbau in Winningen investiert worden. Der Haushalt der Stadt profitiert vom positiven Gesamtergebnis, 1,28 Millionen fließen in den Etat.

Bauwirtschaftshof

Mit einem kleinen Plus von 2 114 Euro hat der Eigenbetrieb Bauwirtschaftshof das Jahr 2018 abgeschlossen. Die größten Investitionen waren der weitere Wegebau auf dem Friedhof und noch ausstehende Arbeiten am 2017 begonnenen Trauerpavillon.

Die Umsatzerlöse sind um 4,8 Prozent gestiegen - die größten Umsätze erzielte der Bauwirtschaftshof bei Grünanlagenpflege, Straßenreinigung und Winterdienst. 46 Prozent seiner Erträge erzielt der Bauwirtschaftshof aus Aufträgen der Stadtverwaltung.

Deshalb hat die Haushaltslage der Stadt direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Bauwirtschaftshofes. Der Kostenaufwand ist gestiegen, und zwar um 98.600 Euro. Den Hauptanteil bilden die höheren Personalkosten aufgrund von Tarifsteigerungen.

Zum Bauwirtschaftshof gehören 60 Mitarbeiter: elf Gemeindearbeiter, sieben Hausmeister, zwei Saisonkräfte, acht Angestellte und fünf Auszubildende. Der Krankenstand ist hoch. (wird fortgesetzt) (mz)