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9. Ascania Pferdefestival  9. Ascania Pferdefestival auf der Herrenbreite in Aschersleben: Renate Krause aus Westdorf ist die "Aufschneiderin"

Von Detlef Anders 20.08.2019, 11:57
Renate Krause, hauptberuflich Kundenberaterin der Harzer Volksbank, kümmert sich beim Ascania-Pferdefestival um die Versorgung der Helfer auf der Herrenbreite.
Renate Krause, hauptberuflich Kundenberaterin der Harzer Volksbank, kümmert sich beim Ascania-Pferdefestival um die Versorgung der Helfer auf der Herrenbreite. Detlef Anders

Aschersleben - Wenn man beim größten Event in Aschersleben für die Versorgung aller Helfer und der Teilnehmer am Kutschencorso den Hut aufhat, dann muss man schon ein gewisses Organisationstalent haben. Am Donnerstag beginnt das 9. Ascania Pferdefestival auf der Herrenbreite. Von Anfang an dabei ist Renate Krause.

Was heißt von Anfang an? Schon als der Reitverein Einetal-Westdorf an der Eine seine Reitturniere bestritt, war sie dabei. Tochter Nancy, die mit fünf reiten und dem Vater nacheifern wollte, hatte ihre Liebe zu den Vierbeinern entdeckt und die Mutter half, als sie gefragt wurde. Einmal, dann ein zweites Mal und dann immer wieder.

Renate Krause: „So zwei Tage brauche ich anschließend immer, um den ganzen Hausstand wieder einzulagern.“

Heute nimmt Renate Krause für das größte Reitturnier Mitteldeutschlands Urlaub, um alle Einkäufe zu tätigen und die Bestände an Kaffeetassen, 20 bis 30 Thermoskannen, die beiden großen Kaffeemaschinen, die je 100 Tassen brühen können, sowie Besteck und Teller aus ihrem Keller auszuräumen und im Zelt in die Schränke zu stapeln „So zwei Tage brauche ich anschließend immer, um den ganzen Hausstand wieder einzulagern“, sagt sie.

„Ich komme gerade vom Großhandelsmarkt in Magdeburg“, erklärt sie. Sie hat den etwas größeren Einkaufszettel abgearbeitet. Anschließend wartet auf sie das Stangenschleppen für den Parcoursaufbau. Mit ihrem Mann, der Tochter und weiteren Helfern ist sie auch dort dabei.

Rund 700 Brötchen werden von einem sechsköpfigen Team vorbereitet

Ab Donnerstag beginnt dann ihre Hauptarbeit mit dem Brötcheneinkauf, dem Schneiden und Schmieren. Rund 700 Brötchen bereitet Renate Krause mit ihrem siebenköpfigen Team bis zum Sonntag für die Helfer vor. Am Nachmittag werden neben dem Kaffee auch viele Kuchen verteilt.

In Westdorf hatten die Vereinsmitglieder einst diese Kuchen sogar selbst gebacken. Heute ist Renate Krause angesichts der geänderten Dimensionen froh, dass sie mit der Bäckerei von Sven Kattner aus Frose einen Sponsor gefunden haben, der die Kuchen gebacken anliefert.

Vordere Platzierungen der Tochter Nancy könnten zur guten Laune beitragen

Nach Hause kommt die Westdorferin an den Festivaltagen kaum vor 21 oder 21.30 Uhr. „Am Sonnabend und Sonntag, da steppt hier der Bär“, weiß die 56-Jährige. Worauf sie sich am meisten freut? „Dass alles klappt, dass alle Reiter so rausreiten, wie sie reingeritten sind“, sagt sie. Tochter Nancy, inzwischen 30, könnte auch mit einer vorderen Platzierung zur guten Laune beitragen. Mit vier Pferden hat Nancy Krause zwölfmal gemeldet.

Und natürlich hofft Renate Krause, dass an ihrem roten Versorgungszelt stets genug Kaffee, Butter, Milch, Zucker, Wurst und Käse vorrätig sind. „Bis Sonnabendabend können wir nachkaufen“, weiß sie. Übrig bleiben darf am Sonntag aber auch nichts. Sie weiß, dass es jedes Jahr eine Herausforderung ist.

Ob sie sich bei den vielen Brötchen schon mal geschnitten hat? Die versierte Brötchenschneiderin lacht. „Frauen wissen, wie sie mit dem Messer umgehen müssen.“ Sie weist auf die Mitstreiter hin. „Es geht nur im Team.“

Beruflich hat die Westdorferin übrigens nicht mit handfesten Versorgungsproblemen zu tun. Seit über 30 Jahren arbeitet sie bei der Harzer Volksbank als Kundenberaterin in Aschersleben. Sie hatte nach der Schule Buchhaltung und Rechnungswesen in Weimar studiert und danach zehn Jahre beim Agrochemischen Zentrum in Aschersleben gearbeitet. (mz)