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Pferdefestival Ascania-Pferdefestival Aschersleben: Für Pferde besteht auch bei großer Hitze keine Gefahr

Von Harald Vopel 16.08.2018, 05:55
Selbst hohe Temperaturen stecken die gut trainierten Pferde weg.
Selbst hohe Temperaturen stecken die gut trainierten Pferde weg. Frank Gehrmann

Aschersleben - „Pferde, die vom 23. bis 26. August beim Ascania-Pferdefestival in Aschersleben an den Start gehen, sind mit Leistungssportlern vergleichbar“. Sie seien bestens trainiert, so dass ihnen selbst die derzeitige Sommerhitze nichts anhaben kann.

Meist sei es so, dass die Reiter mehr unter den Temperaturen leiden als die Pferde, erklärt Tierärztin Kirsten Osterland vom Reit- und Therapiezentrum Rodleben. Zuvor hatten sich zahlreiche Nutzer von sozialen Netzwerken angesichts der hohen Temperaturen Sorgen um die Gesundheit der Pferde beim Ascherslebener Pferdefestival gemacht.

Debatte über Gesundheitsgefahren für Pferde bei Hitze

In der Regel könne den Tieren überhaupt nichts passieren, wiegelt die Fachfrau ab. Dabei sei sie sich sicher, dass jeder Reiter sein Pferd so gut kenne, dass er genau weiß, was er dem Tier zutrauen und zumuten kann.

Und sollte sich - aus welchem Grund auch immer - ein Tier tatsächlich unwohl fühlen, würde es sowieso vom Wettbewerb zurückgezogen werden, sagt Kirsten Osterland, die auch selbst beim Askania-Pferdefestival als Tierärztin agieren wird.

Dass alle Starter über die nötigen konditionellen Fähigkeiten verfügen, steht für sie außer Frage. Und sollte es an den Wettkampftagen besonders heiß werden, dann gebe es geeignete Maßnahmen, um den Dressur-, Spring- und Gespannpferden Erleichterung zu verschaffen.

Meist reiche es schon, den Pferden ein schattigen Plätzchen zu bieten und genügend Trinkwasser bereitzustellen.

Ein Pferd benötigt 60 bis 70 Liter Wasser pro Tag

60 bis 70 Liter - und im Extremfall auch mal etwas mehr - benötige ein einziges Tier schon pro Tag, weiß Harald Sporreiter, in dessen Händen die Organisation des Pferdefestivals liegt.

Und wenn es auch noch während des Festivals besonders heiß sein sollte, dann werde man auch dafür sorgen, dass es zusätzliche Möglichkeiten geben wird, um den Pferden die eine oder andere erfrischende Dusche verabreichen zu können.

Arbeitspferde waren früher deutlich mehr belastet

„Ich finde es gut, wenn sich Menschen Gedanken über das Wohlergehen der Tiere machen, aber für die Pferde besteht während eines Reitturniers - selbst bei großer Hitze - keine Gefahr“, sagt auch der Direktor der Klinik für Pferde der Universität Leipzig, Professor Walter Brehm. Er erklärt, dass Pferde über einen eher großen Spielraum verfügen, um ihren Wärmehaushalt zu regulieren.

Unter anderem durch die Fähigkeit, stark schwitzen zu können. Außerdem handele es sich bei Reitturnieren lediglich um kurzzeitige Belastungen, denen die Pferde ausgesetzt sind. Anders sei es früher gewesen, als die Arbeitspferde noch für mehrere Stunden am Stück - auch bei starker Hitze - vor dem Pflug gegangen sind.

Hitze sorgt nicht für mehr Kreislaufprobleme bei Pferden

„Da konnte es schon mal passieren, dass ein Tier Kreislaufprobleme bekommen hat“, so Brehm. Andererseits waren die Araber mit ihren Pferden tagelang in der Wüste unterwegs, ohne dass die Tiere zu Schaden kamen.

In seiner Klinik treten bei längeren Hitzeperioden übrigens keine vermehrten Fälle von Kreislaufproblemen auf, die auf das Wetter zurückzuführen wären. „Davon merken wir nichts“, so Brehm.

Übrigens reisen rund 50 Prozent aller Pferdefestival-Teilnehmer erst kurz vor den jeweiligen Prüfungen an, um anschließend mit ihrem Pferd gleich wieder die Heimreise anzutreten, weiß Festival-Chef-Organisator Harald Sporreiter.

An den vier Wettkampftagen stehen 34 Prüfungen auf dem Programm. Vom Springreiten über Dressur bis zu Fahrwettbewerben, die am Sonntag auch den Abschluss des Festivals bilden. (mz)