1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. 135. Finkenmanöver: 135. Finkenmanöver: Nach 51 Schlägen zum König gekrönt

135. Finkenmanöver 135. Finkenmanöver: Nach 51 Schlägen zum König gekrönt

Von Detlef Anders 09.06.2003, 15:50

Thale/MZ. - Die 30 Mitglieder des Harzer Finkenklubs Thale 1924 hatten am Pfingstsonntag nach drei Jahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit erstmals wieder Besucher zu ihrem traditionellen Finkenwettstreit eingeladen. Zwar kamen zum eigentlichen Wettstreit nur wenige Gäste, doch das anschließende musikalische Programm war aus Sicht des Vereins gut besucht.

Zum 135. Mal wurde zum traditionellen Finkenmanöver eingeladen. Nach dem Schönheitssingen um fünf Uhr, bei dem neun Buchfinken den schönsten Sänger ermittelten, stand wie stets ab halb acht das Kampfsingen  auf dem Programm.   "Der Fink ist ein Kampfvogel, denn er verteidigt sein Revier durch Kampf. In der ersten Linie durch den Gesang - das ist für den Fink eine Art des Kampfes - und wenn das nicht reicht, wird er handgreiflich", erklärte Christian Altner, der 39-jährige Vorsitzende des Vereins.

Damit am Ende nicht durch die Käfige gehackt wird, sind sie mit Tüchern verhüllt. So wird der Sieger im Gesang, der als "Finkenschlag" bezeichnet wird, ermittelt. Beim Kampfsingen kommt es auf die Anzahl der Schläge an. Manch ein starker Vogel wird schnell durch seinen "starken" Nachbarn zum Schweigen gebracht.

Am Ende gewann der Buchfink von Helge Heuer. Der Vogel des Thalensers Finkenkönigs - den Titel kann nur ein Thalenser Starter erringen - brachte 51 Schläge am Tisch. 75 Schläge in den letzten fünf Minuten, die ein Fink 1986 am Klubhaus brachte, blieben unerreicht. "Wir hatten schon den ersten Preis mit 19 oder 20 Schlägen", berichtete Günter Kolupa. Der 64-jährige Finker ist seit 1954 Mitglied des Vereins und war selbst schon mehrfach Finkenkönig. Doch am Sonntag brachte sein Kämpfer nur acht Schläge am Tisch. "Das hängt davon ab, welcher Vogel daneben steht."

"Ich finde es schön, dass es Menschen gibt, die sich dafür interessieren und einen Verein bilden", sagte Rudolf Behm, der zum vierten Mal nach langer Pause wieder einen Finkenwettstreit besuchte. "Das hat Tradition und gehört einfach in den Harz rein", meinte der Neinstedter zu mitunter geäußerten Bedenken von Tierschützern. Der Rentner züchtet selbst seit 40 Jahren Kanarienvögel, deren Farben er liebt. "Finken möchte ich nicht haben", gestand er.

Im Schönheitssingen siegte der Fink von Frank Pleschke aus Benneckenstein vor den punktgleichen Gesängen der Finken von Horst Heyder (Benneckenstein) und Hans-Ulrich Heuer (Thale). Für Christian Altner war es nicht zuletzt Dank der Unterstützung der Stadt und von Sponsoren eine "gelungene Veranstaltung".