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Zwiebeln und Knollen richtig pflanzen

Von Helga Panten 18.10.2007, 06:56

Bonn/dpa. - Das Sortiment in Gärtnereien und Gartencentern erscheint unübersehbar: Tulpen und Narzissen, Schneeglöckchen und Winterlinge und anderes mehr. Am liebsten würde man alles nehmen. Aber Ästhetik, Standort und der nötige Platz setzen Grenzen.

Wer Narzissen-Wiesen in der Eifel und Krokus-Wiesen in den Alpen gesehen hat, der weiß, dass Zwiebelblumen weite Flächen besiedeln oder zumindest in größeren Gruppen auftreten. Vereinzelt wirken sie verloren. Bei der Pflanzung im Garten sollte man das berücksichtigen: Tulpen und Narzissen stehen in kleinen Gartenräumen mindestens zu viert oder fünft zusammen. Auf größeren Flächen dürfen es gern mehr sein. Von kleinen Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen und Krokus darf man erst ab rund zehn Exemplaren Wirkung erwarten.

Krokusse und Tulpenzwiebeln gibt es häufig preisgünstig in bunter Mischung. In Kasten, Schale oder im Einzelbeet mag das hübsch aussehen. Aber vor und zwischen Stauden- und Gehölzpflanzungen blühen sie als buntes Durcheinander. Die sorgfältige Farbauswahl ist wichtig - abgestimmt auf andere Frühjahrsblüher, auf den farbigen Austrieb von Gehölzen, auf benachbarte Mauern und Wände.

Nicht jede Zwiebel und jede Knolle passt an jeden Standort. Tulpen und Narzissen etwa lieben die volle Sonne. Auch die meisten Krokusse fühlen sich in der Sonne am wohlsten. Aber Crocus tommasinianus, Crocus vernus und Crocus chrysanthus nehmen auch mit ein wenig Schatten vorlieb. Für das Schneeglöckchen und den goldgelben Winterling darf es ruhig lichter Schatten sein.

Tulpen und Narzissen werden häufig wie Einjahresblumen behandelt, die nur eine Saison blühen. Dabei bewähren sich Darwin-Hybridtulpen wie 'Parade' und 'Pink Impression', Triumphtulpen wie 'Negrita' und 'Gelbe Yokohama', die glühendrote Tulipa praestans 'Fusilier' oder die gelbweiße Tulipa tarda durchaus als dauerhafte Blüher. Das Gleiche gilt für etliche Narzissen: für Cylamineus-Sorten wie 'Tête-à-Tête' und 'Jetfire' oder für die Großen wie 'Carlton' und 'Dutch Master'.

Damit es was wird mit der Frühlingspracht, wählt man nur kräftige, heile und gesunde Zwiebeln und Knollen. Um eingetrocknete, verletzte oder gar mit Schimmel befallene Exemplare macht man besser einen Bogen. Das Pflanzen selbst ist einfacher als es scheint: dreimal so tief, wie die Zwiebel dick ist, lautet die Faustregel. Zu tief ist nicht so schlimm wie zu hoch. Bei letzterem kann der Frost ihnen zusetzen. Mit der Handschaufel oder mit einem Zwiebelpflanzgerät wird die Erde ausgehoben. Sehr schwere Erde lässt sich durch Vermischen mit Sand und Kompost lockern. Bei staunassen Böden sollte eine Lage Kies und Sand in den Untergrund eingebracht werden, die für den nötigen Wasserabzug sorgt.