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gut gebettet - Wie viele Liegezonen braucht eine gute Matratze?

28.09.2021, 11:29
Gut gebettet: Der Mensch verbringt etwa 1/3 seines Lebens im Bett.
Gut gebettet: Der Mensch verbringt etwa 1/3 seines Lebens im Bett. (Foto: pixabay.com © Claudio_Scott CCO Creative Commons)

Wer eine neue Matratze kaufen möchte, hat die Wahl zwischen 3-Zonen-, 5-Zonen-, 7-Zonen- und 9-Zonen-Matratzen. Die sogenannten Liegezonen sorgen dafür, dass der Körper während des Schlafens optimal und komfortabel aufliegt.

Die Aufgabe der Liegezonen bei Matratzen

Bei Liegezonen handelt es sich um eine spezielle Matratzen-Aufteilung. Diese soll dafür sorgen, dass das Körpergewicht optimal verteilt und bestimmte Körperbereiche komfortabel sowie ergonomisch korrekt aufliegen. Damit die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Form auch während des Schlafens beibehalten kann, sollten schwere Körperpartien wie Po und Schultern tiefer einsinken können.

Die Liegezonen haben im Wesentlichen also die Aufgabe, die Wirbelsäule zu stabilisieren und den Rücken zu entlasten, um die gesunde Lagerung des Körpers zu unterstützen.

Welche Liegezonen werden unterschieden?

Zur Auswahl stehen 3-Zonen-, 5-Zonen-, 7-Zonen- und 9-Zonen-Matratzen. Inzwischen gilt die 7-Zonen-Matratze, die ursprünglich für den medizinischen Einsatz entwickelt wurde, allerdings als Standard. Ihre Aufteilung eignet sich für den Großteil der erwachsenen Personen. Das liegt daran, dass sich die Oberkörper von Erwachsenen von der Schulter bis zur Hüfte oft nur um wenige Zentimeter unterscheiden.

Das bedeutet aber nicht, dass die 7-Zonen-Matratze immer die richtige Wahl ist. Entscheidend ist, dass die Matratzen-Aufteilung mit der Körpergröße und der individuellen Schlafhaltung übereinpasst. Wer unsicher ist, welche Matratze am besten für ihn geeignet ist, kann die kostenlose Betten.de Matratzenberatung in Anspruch nehmen. In einem Online-Fragebogen werden Fragen zum Körperbau, zur bevorzugten Schlafposition und weiteren Faktoren gestellt. Auf Basis dieser Angaben erhält der Nutzer eine unverbindliche Matratzenempfehlung.

Aufbau und Funktionen einer 7-Zonen-Matratze

Die 7-Zonen-Matratze unterteilt sich in sieben Zonen. Jeder Bereich unterstützt einen bestimmten Körperbereich:

1. Kopf und Nacken: Die erste Zone unterstützt Kopf und Nacken mit einer mittelfesten Federung. Der Nacken soll vor einer Überdehnung geschützt und der Kopf optimal gestützt werden.
2. Schultern und Oberarme: Die zweite Zone gibt den Schultern und Oberarmen die Möglichkeit, ohne nennenswerten Gegendruck weich in die Matratze einzusinken. Damit wird dem Einschlafen der Arme sowie Verspannungen entgegengewirkt. Gleichzeitig wird die Muskulatur entlastet.
3. Lendenwirbel und Wirbelsäule: Die dritte Zone ist der härteste Matratzen-Bereich. Dieser soll den Lendenwirbel stabil sowie Rumpf und Wirbelsäule während des Schlafens stützen.
4. Becken und Hüfte: Den Mittelpunkt der Matratze bildet die vierte Zone, die Becken- und Hüftzone. Sie ist besonders weich und sorgt dafür, dass das Becken und die Hüfte gut einsinken können. Zusammen mit dem weichen Schulterbereich bewirkt sie eine gerade Wirbelsäule.
5. Beine: Die fünfte Zone verfügt wieder über eine härtere Federung. Beine und Rumpf sollen in einer stabilen Lage gehalten werden, um die Wirbelsäule zu entlasten.
6. Waden: Um eine gute Durchblutung der Unterschenkelvenen zu gewährleisten, ist die sechste Zone der 7-Zonen-Matratze mit einem besonders weichen Material ausgestattet. Eine bessere Durchblutung beugt Wadenkrämpfen vor.
7. Füße: Die siebte Zone besteht aus einem mittelfesten Material. Dieses soll das Abknicken der Gelenke verhindern und die Füße stützen. Weiterhin wird der Druck von den Fersen, Knöcheln und Gelenken genommen.

Mit der Aufteilung in sieben Bereiche sorgt die 7-Zonen-Matratze dafür, dass die einzelnen Körperbereiche optimal aufliegen. Sie passt sich ergonomisch an den Körper an und stützt den gesamten Rumpf. Durch die weicheren Zonen werden zudem eine gute Durchblutung im Schlaf gefördert und ein Einschlafen der Arme verhindert.

Für eine gleichmäßige Abnutzung und eine längere Lebensdauer sollte eine Matratze regelmäßig gewendet werden. Bei einer 7-Zonen-Matratze ist das ohne Probleme möglich, da der Härtegrad der drei Zonen ober- und unterhalb des Beckens identisch ist.

Tipp: Wie wichtig der Schlaf für den Menschen ist, wird auf Planet-wissen.de erklärt.

Eine gute Matratze passt sich ergonomisch an den Körper an, sodass der Rumpf optimal gestützt wird.
Eine gute Matratze passt sich ergonomisch an den Körper an, sodass der Rumpf optimal gestützt wird.
(Foto: pixabay.com © sensopur CCO Creative Commons)

Welche Rolle spielt die Art der Matratze?

Eine gute Matratze sorgt dafür, dass sich Körper und Geist von einem anstrengenden Tag erholen können. Neben den einzelnen Zonen ist auch die Art der Matratze wichtig. Die Kaltschaum-Matratze ist die gängigste Matratzen-Art. Die Liegezonen werden hier durch horizontale und vertikale Einschnitte im Kern hergestellt. Eine andere beliebte Matratzenart sind Federkernmatratzen. Bei diesen werden die Zonen durch Abdeckschäume sowie unterschiedlich festen Federdraht erzeugt.

Kaltschaum-Matratzen

Bei Kaltschaum handelt es sich technisch betrachtet um aufgeschäumtes Polyurethan. Bei der Herstellung wird flüssiges Polyurethan in großen Blöcken aufgeschäumt. Aus diesen werden die Matratzen ausgeschnitten und gegebenenfalls mit Einschnitten versehen, um die Liegezonen zu erzeugen.

Seine Beliebtheit verdankt Kaltschaum seinen Eigenschaften. Er ist sehr punktelastisch, gibt also dort nach, wo er belastet wird. Daneben sorgen seine Poren für einen guten Feuchtigkeitsaustausch und eine ausreichende Belüftung. Gleichzeitig weist Kaltschaum ein niedriges Eigengewicht auf, was den Transport der Matratze erleichtert. Das Material ist ungiftig und eignet sich auch für Allergiker. Nach dem ersten Auslüften ist es nahezu geruchlos.

Federkern-Matratzen

Eine Federkern-Matratze ist in ihrem Inneren mit Spiralfedern ausgestattet, deren Aufgabe es ist, das Körpergewicht abzufedern. Der Aufbau ist in der Regel symmetrisch. Das heißt, dass der Federkern im Inneren der Matratze unten und oben durch eine Vlies- oder Filzschutzschicht abgedeckt wird. Damit soll verhindert werden, dass die Drahtfedern durchdrücken. Eine Schaumstofflage sorgt schließlich für ein angenehm weiches Liegegefühl. Ein robuster Matratzenbezug umschließt das Ganze.

Federkern-Matratzen gibt es in zahlreichen Ausführungen: Taschenfederkern, Micro-Taschenfederkern, Bonellfederkern, Tonnentaschenfederkern, Boxspingmatratzen. Jede Variante weist wiederum eigene Eigenschaften auf. Eine individuelle Beratung vor dem Matratzen-Kauf ist deshalb empfehlenswert.

Tipp: Welche Faktoren neben einer guten Matratze für einen gesunden Schlaf außerdem eine Rolle spielen, wird auf Medizin.Uni-Tuebingen.de erläutert.

Kurz zusammengefasst

Die Liegezonen bei Matratzen haben die Aufgabe, bestimmte Körperbereiche während des Schlafens zu stützen oder optimal einsinken zu lassen, um so das Körpergewicht auszugleichen und gut auf die gesamte Liegefläche zu verteilen. Ziel ist es, den Rumpf zu entlasten und einen gesunden Schlaf zu fördern. Die Wirbelsäule behält (auch bei Seitenschläfern) ihre natürliche Doppel-S-Form.

Die sogenannte 7-Zonen-Matratze ist die am häufigsten verwendete Matratze. Ihre Zonierung passt zum Körperbau von mehr als 90 Prozent aller Erwachsenen. Aber auch eine andere Matratze kann infrage kommen. Um das passende Modell zu finden, ist es ratsam, vor dem Kauf eine unverbindliche Beratung in Anspruch zu nehmen.