"Monatliche Kosten" "Monatliche Kosten": Warum dieser Whatsapp-Kettenbrief Quatsch ist

Köln - Aktuell geht wieder ein Kettenbrief um, in dem angekündigt wird, Whatsapp solle bald kostenpflichtig werden. Das ist nicht die erste Nachricht dieser Art. Und das wird in dem Kettenbrief, der aktuell verschickt wird, auch deutlich. Denn anscheinend hat nur jemand die alten Nachrichten zu diesem Thema zu einer großen zusammengefügt.
Deshalb gibt es in der Nachricht auch verschiedene Absender. Einmal soll sie vom „Facebook-Team“ kommen, dann vom angeblichen CEO von Whatsapp, Jim Balsamico. Eine schnelle Google-Suche zeigt aber, dass es gar keinen Whatsapp-CEO mit diesem Namen gibt. Und auch der restliche Inhalt des Briefs ist komplett frei erfunden.
Lesen Sie den kompletten Kettenbrief hier.
Der erste Teil der Nachricht, der angeblich von Facebook selbst kommen soll, fordert den Empfänger auf, den Text an alle Kontakte weiter zu schicken, um zu beweisen, dass er Whatsapp auch weiterhin nutze. Sonst würde das Konto gelöscht. Außerdem wird erwähnt, dass die App für die Nutzer kostenlos bliebe, die den Kettenbrief weiterschicken. Ein Preis wird hier aber noch nicht genannt.
Offensichtliche Fehler im Text
Wie bei allen Kettenbriefen, enttarnt auch dieser sich durch einen sprachlich holprigen und fehlerhaften Text. Dass die Nachricht angeblich von Facebook selbst stammt, soll den Empfänger wohl an die Echtheit glauben lassen.
Am Ende der Nachricht wird außerdem auf einen Link zu der FAQ-Seite von Whatsapp verwiesen. Die Seite gibt es zwar, wer den Kettenbrief verfasst hat, hat aber wohl darauf vertraut, dass den Empfängern das als Sicherheit reicht. Denn die Informationen aus der Nachricht stehen dort natürlich nicht.
CEO „Jim Balsamico“ gibt es nicht
Im zweiten Teil des Kettenbriefs wird nun der angebliche CEO von Whatsapp zitiert. Es werden ähnliche Töne wie im ersten Teil angeschlagen. Zu viele Nutzer gäbe es auf Whatsapp, weshalb alle Konten, die den Brief nicht weiterleiten, gelöscht würden. Um das Konto wieder zu aktivieren, würden dann 25 Euro im Monat fällig. Am Ende der Nachricht scheint noch ein dritter Brief zu beginnen. Dort ist die Rede davon, dass Whatsapp ab jetzt 1,23 Euro monatlich kosten solle, wenn die Nachricht nicht weitergeleitet wird.
Auch hier finden sich wieder für Kettenbriefe typische Behauptungen und Formulierungen, die den Empfänger unter Druck setzen sollen, damit er die Nachricht weiterleitet. Zum Beispiel die Zeitangabe, dass Konten innerhalb von 48 Stunden gelöscht werden sollen. Die Angabe, dass alles auch so auf der Homepage von Whatsapp stehen soll, ist auch in diesem Fall wieder nicht wahr.
Den Kettenbrief gibt es schon seit fünf Jahren
Laut der Seite onlinewarnungen.de kursierte der erste Kettenbrief dieser Art bereits 2013 auf Facebook. Seitdem schafft er es in verschiedenen Formen immer wieder auf unsere Endgeräte. An einem hat sich aber in fünf Jahren nichts geändert: Der Inhalt der Kettenbriefe ist nicht wahr und kein Grund zur Sorge. Whatsapp wird, auch unter Facebook, nicht anfangen, eine monatliche Gebühr von seinen Nutzern zu verlangen. Stattdessen finanzieren sie sich ab 2019 über Werbung.
Zwar ist der Kettenbrief soweit harmlos, als dass er keinen finanziellen Schaden anrichten kann, wie immer gilt aber: Den Kettenbrief nicht weiterverbreiten und den Kontakt, von dem Sie ihn erhalten haben über die Falschmeldung aufklären. Damit nicht noch mehr Whatsapp-Nutzer verunsichert werden.