Dating-App im Verdacht Dating-App im Verdacht : Lovoo soll Kunden durch Fake-Profile abgezockt haben

Köln - Die Dating-App Lovoo soll Profile weiblicher Nutzer selbst generiert und ihre User damit abgezockt haben. Das geht zumindest aus einer Analyse der Fachzeitschrift „c't“ hervor.
Lovoo bietet gegen Gebühr Zusatzfunktionen, die es den Kunden erleichtern, Kontakt zu anderen Profilen herzustellen. Die Grundfunktionen der App sind gratis. Durch Fake-Profile attraktiver Frauen soll Lovoo versucht haben, mehr Nutzer zum Zahlen zu animieren, so der Verdacht.
Der „c't“-Redaktion waren von einem anonymen Informanden interne Dokumente des Dresdener Unternehmens zugespielt worden - unter anderem E-Mails der Lovoo-Führungsetage.
Lovoo bestreitet Echtheit der E-Mails nicht
Lovoo hat die Echtheit der E-Mails bisher nicht bestritten, beteuert in einer Stellungnahme allerdings: „Die in dem Artikel zitierten Passagen aus internen Emails – sofern authentisch – [...] sind von den Autoren falsch verstanden und fahrlässig in einen anderen Zusammenhang gestellt worden.“ Die Fake Profile gebe es zwar - allerdings lediglich als Teil von „Anti-Spam-Initiativen“, ergänzt Unternehmen zwischen den Zeilen.
Betrugsfälle bei Dating-Apps häufen sich
Nach Angaben von Lovoo nutzen mehr als 30 Millionen Menschen die Dating-App. Erst vor wenigen Wochen war das Seitensprungportal Ashley Madison nach einem Hackerangriff auch noch wegen eines sehr ähnlichen Vorwurfs in die Kritik geraten. Dem Technologie-Blog „Gizmodo“ zufolge sollen dort mehr als 70 000 weibliche Fake-Profile männlichen Nutzern gefälschte Nachrichten geschickt haben, um die Seite attraktiv zu machen und sie zu kostenpflichtigen Antworten zu animieren. Ashley-Madison-Chef Noel Biderman trat wenig später zurück.