Schimmel mit Alkohol statt mit Chemiekeule entfernen
Dessau/dpa. - Desinfektionsmittel stoppen Schimmel in der Wohnung nur kurzfristig und sind zudem ungesund. Sinnvoll bekämpfen lasse sich Schimmel nur, indem seine Ursachen beseitigt werden, sagt Andreas Gies vom Umweltbundesamt (UBA) in Dessau.
Ansonsten wuchere er nach dem Entfernen bald wieder. In manchen Fällen lasse sich die Schimmelbildung schon durch ein verändertes Verhalten der Bewohner stoppen - zum Beispiel durch regelmäßiges Lüften. Ist der Schimmel dagegen auf Gebäudeschäden wie undichte Wände zurückzuführen, helfe nur eine fachgerechte Sanierung.
Sind nur kleine Flächen betroffen, könnten die Betroffenen den Schimmel selbst entfernen, rät Gies, der die Abteilung Umwelthygiene des UBA leitet. Dazu sollten die Stellen großflächig mit 80-prozentigem Alkohol abgewischt werden. Dabei sollten Mundschutz, Schutzbrille und Handschuhe getragen werden.
Von Desinfektionsmitteln rät das UBA ab, weil viele der Chemikalien nicht wirken und zudem allergische Reaktionen oder Vergiftungen hervorrufen können. Außerdem könne sich nach der Anwendung monatelang ein unangenehmer Geruch in der Wohnung halten. Bei großflächigem Befall sollten sich Betroffene an eine Firma wenden, die sich auf Schimmelbekämpfung spezialisiert hat. Ausführliche Informationen hat das UBA unter www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2227.pdf in eine Broschüre zusammengefasst.
Broschüre «Hilfe! Schimmel im Haus» (pdf-Datei): www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2227.pdf