Saisonende Kiel erlebt stärkste Kreuzfahrtsaison
Kreuzfahrten sind in den vergangenen Jahren in Deutschland immer beliebter geworden. Davon profitiert auch der Kieler Hafen. Jetzt endet die Saison 2022.
Kiel - Kiel erlebt in diesem Jahr einen großen Sprung im
Kreuzfahrttourismus. Mit der „Vasco da Gama“ endet die Saison bei 243
Anläufen und mehr als 834.000 Passagieren, wie das Unternehmen
Seehafen Kiel am Donnerstag mitteilte. Das seien knapp 40 Prozent
mehr als in der bisher anlaufstärksten Saison 2019, vor der
Corona-Pandemie. Bei den Passagieren fällt der Zuwachs im Vergleich
zu 2019 aber nur gering aus.
So viele Erstanläufe wie nie zuvor
Es habe 20 Erstanläufe gegeben, so viele wie nie zuvor. „Es freut uns
besonders, dass es uns nach mehreren Jahren der Planung gelungen ist,
verstärkt auch internationale Reedereien nach Kiel zu holen“, teilte
der Geschäftsführer des Seehafens, Dirk Claus, mit.
Der Kieler Hafen sei europaweit einer der Vorreiter im Ausbau der
Landstrominfrastruktur für Schiffe, betonte Claus. Nach der
Versorgung der Fähren von Stena Line und Color Line setze das
Unternehmen seit dem vergangenem Jahr auch auf die landseitige
Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen. Für die im Spätsommer 2021
fertiggestellte Landstromanlage am Ostseekai sei es die erste volle
Saison gewesen. So hätten die Schiffe „Aida Prima“, „Mein Schiff 4“,
„Mein Schiff 6“, „Artania“ und „Nieuw Statendam“ Landstrom erhalten.
In dieser Saison seien 19 Anläufe mit Ökostrom versorgt worden.
Mehr Einsatz beim Thema Nachhaltigkeit
Claus sagte, er erwarte künftig mehr Einsatz von einigen Reedereien
beim Thema Nachhaltigkeit. „Natürlich muss die technische Umrüstung
der Schiffe nun seitens der Reedereien auch sukzessive geschehen. Von
vielen Schiffen wissen wir bereits, dass Integrationstests für 2023
fest eingeplant sind. Das ist ein wichtiges Signal.“
Kiel gehört den Angaben zufolge zu einem von 29 Kreuzfahrthäfen
weltweit, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen. Zwei
weitere Landstromanlagen seien in Kiel in Planung. Sie sollen bis
Ende 2023 fertiggestellt werden und dann auch das Kreuzfahrtterminal
am Ostuferhafen versorgen.