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England, Italien und mehr 8 Dinge, die Reisende 2026 wissen sollten

Eintritte, Einreisekontrollen, Erstattungen - und ein Reiseziel, in dem man künftig kein Geld mehr wechseln muss. Was Touristen im neuen Jahr in beliebten Urlaubsländern an Änderungen erwartet.

Von Tom Nebe, dpa 25.12.2025, 00:05
Werden Touristen bei der Einreise in die USA bald zur Offenlegung ihrer Social-Media-Konten verpflichtet? Das schlägt zumindest die US-Grenzschutzbehörde CBP vor.
Werden Touristen bei der Einreise in die USA bald zur Offenlegung ihrer Social-Media-Konten verpflichtet? Das schlägt zumindest die US-Grenzschutzbehörde CBP vor. Christin Klose/dpa-tmn

Berlin - Kein Geld wechseln mehr in Bulgarien, strengere Kontrollen der Reisegenehmigung bei Urlauben in Großbritannien: Für Touristen bringt 2026 viel Neues. Manches ist erfreulich, manches ärgerlich und manches noch unklar. Ein Überblick von A wie Amerika bis Z wie Zaanse Schans.

1. Euro in Bulgarien

Urlauber können sich künftig den Gang zur Wechselstube sparen: In dem Land am Schwarzen Meer wird der Euro eingeführt, die Landeswährung Lew ist dann Geschichte. Bulgarien ist das 21. Land, in dem mit Euro gezahlt wird. Zuletzt hat Kroatien vor drei Jahren die Gemeinschaftswährung eingeführt.

Und was ist mit Münzen und Scheinen, die man von vergangenen Reisen noch daheim hat? Ein Lew entspricht immerhin rund 0,50 Euro.

  • Entweder ausgeben: Bis Ende Januar kann neben Euros auch noch mit Lewa - so die Mehrzahl von Lew - in Bulgarien gezahlt werden, danach gelten sie nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel.
  • Oder tauschen: In bulgarischen Banken kann man seine Lewa auch danach noch gegen Euros eintauschen. Bei deutschen Banken und Sparkassen hingegen ist der Umtausch ab 2026 nicht mehr möglich.

2. Strengere ETA-Kontrollen in Großbritannien

Die elektronische Einreisegenehmigung ETA („Electronic Travel Authorisation“) ist zwar schon seit April 2025 Pflicht, wenn man ins Vereinigte Königreich reist und kein Visum besitzt. 

So richtig kontrolliert wurde sie bislang aber nur selten. Doch das ändert sich nun. Nach Angaben der Regierung in London wird das System ab 25. Februar strikt umgesetzt. Airlines werden vor der Reise prüfen, ob die Genehmigung vorliegt. Warum das bisher laxer gehandhabt wurde? Damit die Reisenden Zeit haben, sich umzustellen, heißt es aus London.

Die an einen gültigen Reisepass gekoppelte ETA kostet 16 Pfund (gut 18 Euro) und wird am besten über die „UK ETA“-App beantragt. Einmal erteilt ist sie zwei Jahre lang gültig und berechtigt für mehrere Aufenthalte, die jeder für sich maximal 180 Tagen dauern dürfen.

3. Erstattung bei Stau in Italien

Mamma mia, das ist eine Nachricht für alle Autourlauber: In Italien soll es ab kommenden Juni Geld zurückgeben, wenn man auf einer gebührenpflichtigen Autobahn wegen einer Baustelle lange im Stau steht. Sind Unfälle oder Extremwetter für den Stillstand verantwortlich, gibt es keine Maut-Erstattung.

Die Pläne der Verkehrsbehörde in Rom sehen vor, dass Autofahrer schon entschädigt werden sollen, wenn die Fahrt auf einer Strecke von bis zu 50 Kilometern zehn Minuten länger dauert als üblich. Bei längeren Strecken soll es ab 15 Minuten Verspätung eine Erstattung geben. Bei einer Verspätung von mindestens drei Stunden gibt es die gesamte Maut zurück.

Noch sind viele Details offen. Auch die Frage, ob ausländische Autofahrer ebenfalls Geld zurückverlangen können, wurde noch nicht klar beantwortet. Laut dem ADAC zählt Italien zu den Ländern mit den höchsten Autobahngebühren in Europa.

4. An noch mehr Tagen Eintrittsgebühr in Venedig

Bei der Stau-Erstattung auf den Autobahnen des Landes ist einiges noch offen, in Venedig indes ist klar: Die weltbekannte italienische Lagunenstadt wird auch 2026 Eintritt kosten. Die Gebühr von zehn Euro für Tagestouristen wird an 60 Tagen zwischen Anfang April und Ende Juli fällig. 2025 waren es noch 54 Tage, bei der Einführung 2024 nur 29 Tage. 

Wer das Ticket mindestens drei Tage im Voraus kauft, bekommt es für nur fünf Euro. Übernachtungsgäste sind ausgenommen, sie zahlen dafür eine Kurtaxe.

In Rom wiederum soll der Trevi-Brunnen ab 7. Januar zwei Euro Eintritt für Touristen kosten, berichten mehrere italienische Medien. Jedes Jahr kommen Millionen Menschen zum größten Brunnen der Ewigen Stadt, es soll Glück bringen, eine Münze ins Wasser zu werfen. Die dürfte man auch nach dem Zahlen der Gebühr noch übrighaben.

5. Ausländische Bahntickets leichter buchen

Für Bahnreisende macht das manches bequemer: Die Deutsche Bahn will bis Ende 2026 Tickets aller großen Eisenbahngesellschaften der Nachbarländer direkt über ihre Website „Bahn.de“ und über die App DB-Navigator anbieten.

Ein neuer Standard, OSDM abgekürzt, zum Datenaustausch zwischen den europäischen Bahngesellschaften und Ticketverkäufern schaffe dafür die Basis, so der bundeseigene Bahnkonzern. Auch Sparangebote der ausländischen Gesellschaften sollen angeboten werden. Schon jetzt werden nach und nach Partner angebunden, etwa die österreichische ÖBB.

6. Geld für Besuch holländischer Mühlen

Mit seinen Mühlen zählt die Zaanse Schans im Norden Amsterdams zu den meistbesuchten Orten der Niederlande. Wer nicht in eine der Mühlen oder Museen hineinwill, kann das Freilichtmuseum bislang kostenlos erkunden. Doch das wird sich ändern. Der Zutritt soll künftig 17,50 Euro kosten, beginnend mit dem 1. April. Der Starttermin für den Eintritt könnte sich aber verzögern: Noch sind praktische Fragen zur Umsetzung ungeklärt.

Die Zaanse Schans wurde 1963 in der Kommune Zaanstad eingerichtet. Historische Holzgebäude und Industriemühlen aus der Region wurden dort wieder aufgebaut und mit der Zeit um Museen ergänzt. 2024 kamen mehr als 2,6 Millionen Besucher. Das zusätzliche Geld sei nötig, um die Zaanse Schans langfristig zu erhalten. Im Gemeinderat beklagt man Übertourismus.

7. Neue Unsicherheiten für US-Reisende

Werden Touristen bei der Einreise in die USA bald zur Offenlegung ihrer Social-Media-Konten verpflichtet? So steht es zumindest in einem Änderungsvorschlag, den die Grenzschutzbehörde CBP Mitte Dezember vorgelegt hat.

Demnach müssen Einreisende den Grenzbeamten ihre Beiträge in sozialen Netzwerken wie Tiktok, X oder Instagram aus den vergangenen fünf Jahren zugänglich machen, falls die Regel in Kraft tritt. Das würde dann alle Touristen betreffen, die mit der Einreisegenehmigung Esta einreisen wollen - und damit auch viele deutsche Urlauber. 

Schon 2025 hatte die Politik von US-Präsident Donald Trump USA-Reisende verunsichert. Wie mag es 2026 werden, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko stattfindet?

8. Blinklicht statt Warndreieck in Spanien

Das Wichtigste vorweg: Wer mit dem eigenen, in Deutschland zugelassenen Auto nach Spanien reist, ist nicht davon betroffen und darf weiter das Warndreieck verwenden. Wer aber 2026 einen Mietwagen in Spanien leiht, sollte darauf achten, dass der eine spezielle Akku-Warnleuchte an Bord hat und sich deren Gebrauch erläutern lassen, rät der ADAC.

Denn in Fahrzeugen mit spanischer Zulassung muss laut dem Verkehrsclub ab dem neuen Jahr eine sogenannte V16-Warnleuchte mitgeführt werden, die mit einem intensiven gelben oder orangen Licht blinken.

Die Leuchte wird nach Unfällen und bei Pannen aufs Dach gesetzt und sendet ein weithin sichtbares Licht aus. So erspart man sich das gefährliche Laufen entlang von Straßen und Autobahnen, um das Warndreieck aufzustellen. Die Leuchte soll für Herannahende auch schon aus einer viel größeren Entfernung heraus sichtbar sein.