Platzwart Platzwart: Arbeit auf dem Campingplatz
Berlin/Rostock/dpa. - "Die Größe des Platzes ist mitentscheidend für die Spezialisierung der Mitarbeiter", sagt Sonja Glasmeyer vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland in Berlin. Denn während die Mitarbeiter von größeren Anlagen eher spezialisiert sind, werden auf kleineren Plätzen eher Allrounder gebraucht. "Platzwart ist kein Beruf", sagt Rainer Frank, der in Zingst (Mecklenburg-Vorpommern) einen Campingplatz mit etwa 320 Plätzen besitzt. "Man muss ein guter Handwerker sein, aber auch mal den Rasen mähen."
"Andere Plätze verfügen über eine eigene Werkstatt, so dass sie alles Handwerkliche selbst übernehmen können", sagt Glasmeyer. Dort sind dann auch ausgebildete Elektriker oder Sanitärinstallateure beschäftigt. Kleinere Plätze beauftragen häufig Handwerker, wenn sie nicht mehr weiter kommen.
"Größere Sachen im Sanitär- und Elektrikbereich geben wir ab", sagt Katarina Frerg. Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin hilft auf dem Campingplatzes ihres Mannes in Soltau (Niedersachsen), seit der die Anlage mit 120 Stellplätzen von seinen Eltern übernahm. Sie steht häufig selbst hinter der Rezeption, wo Anfragen von Gästen beantwortet werden, und kümmert sich um Buchhaltung, Marketing und Werbung. Neben dem Ehepaar und den Schwiegereltern sind fünf Teilzeitkräfte auf dem Platz beschäftigt. Ulrich Thoma beschäftigt auf seinem Platz mit 1 200 Stellplätzen in Bad Feilnbach (Bayern) elf Festangestellte. Sie werden an der Rezeption eingesetzt, müssen aber auch putzen oder den Platz pflegen. Supermarkt und Gastronomie hat Thoma verpachtet. Dort sind zusätzlich noch ein Koch, Bedienungen und Aushilfen beschäftigt. Auch das sei von Platz zu Platz unterschiedlich geregelt, sagt Glasmeyer: "Manche haben ein großes Restaurant, andere einen Imbiss und Dritte gar nichts."
Eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit ist das wachsende Freizeitangebot: "Das reicht von Bootstouren, Trampolinspringen, Go-Kart bis hin zu Wanderungen, Fahrradtouren und Busreisen in die Umgebung", sagt Glasmeyer. Der Bereich Animation werde immer größer. Und damit sei nicht nur Kinderbetreuung, sondern auch Beschäftigung für Erwachsene gemeint. "Das sind Bingo- und Skatabende oder Fußballturniere." Selbst Wellness sei mittlerweile kein Fremdwort mehr auf Campingplätzen.
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