Pflanzen Pflanzen: Katzenminze passt gut zu Rosen
Halle/MZ. - Schade wäre das aber schon, denn kaum etwas passt so gut zu Rosen wie das graue Laub und die blauvioletten Blüten der Nepeta, wie die Katzenminze botanisch heißt.
Katzenminzen sind keine beherrschenden Stauden. Sie wirken immer locker und leicht mit ihren zierlichen Lippenblüten, die sich in vielen Scheinquirlen entlang der Stängel anordnen und von Bienen und Hummeln umschwärmt werden. Sie umschmeicheln Rosen, weben sich zwischen Irisschwertern hindurch, setzen violette Blütenwolken neben die straffen Blütenstände der Fackellilien oder runder Asternbüsche. Sie können aber auch als lockerer Schleier bunte Beete einfassen.
Nebentriebe sprießen
Einer der großen Vorzüge der Katzenminzen ist ihre lange Blüte. Von Mai bis September schieben die niedrigen Nepeta x fassenii meist ohne jede Nachhilfe neue Blütentriebe. Den Trick, wie das auch bei den hohen gelingt, beschreibt die britische Gartenkünstlerin Gertrude Jekyll: "Sobald die schönste Blüte vorüber ist, werden die Pflanzen sorgfältig ausgeschnitten. Dann sprießt der Nebentrieb gleich unterhalb der Hauptblütenähre, die herausgenommen wurde." Spätestens im August blühen die Pflanzen erneut und sorgen oft bis in den Oktober hinein für violette Schleier.
Mehrere Sorten
Nepeta x fassenii, die rund 30 Zentimeter hohe Kreuzung aus der kaukasischen Nepeta racemosa und der südeuropäischen Nepeta nepetella, beherrschte lange Zeit fast allein die Gärten. Von ihr gibt es wunderschöne Sorten wie die 40 Zentimeter niedrige "Grog", die ihre lilablauen Blüten in lilaroten Kelchen trägt, oder die ebenfalls dunkellila-farbene "Kit Cat", die sich dank ihrer geringen Größe sogar als Topf- und Steingartenpflanze eignet. Farblich aus der Reihe tanzt "Snowflake" mit ihren makellos weißen Blüten. "Walker's Low" legt 60 Zentimeter hohe, dichte Wolken über das Beet. "Six Hills Giant" steht ihr an Höhe kaum nach, die Farbe fällt aber ein wenig sanfter aus.
Neben ihnen wirken die großblütigen Katzenminzen (Nepeta grandiflora) wie die großen Schwestern. 140 Zentimeter erreicht "Pool Bank" mit schönem aufrechtem Wuchs. Auch "Wild Cat" reckt sich gut 120 Zentimeter hoch. Ihre violettblauen Blüten heben sich schön von den roten Kelchen ab. Auch "Dawn to Dusk" besitzt rote Kelche, aus denen sich schneeweiße Blüten öffnen. Wer pures Weiß vorzieht, findet in "Snow Cat" die 110 Zentimeter hohe Alternative.
Bei all diesen Katzenminzen legen bereits die silbergrauen oder behaarten Blätter die Vorliebe für Sonne und Wärme nahe. Sie begnügen sich mit eher trockenen, nährstoffarmen und durchlässigen Böden. Wer Derartiges nicht bieten kann, für den gibt es die grünblättrigen Arten mit oft nesselartigen Blättern wie Nepeta subsessilis, Nepeta sibirica oder Nepeta govaniana. Sie sind die Alternative für frische bis feuchte Böden.
Boden mit Humus
Nepeta sibirica, früher als Nepeta macrantha bezeichnet, gehört mit ihren 130 Zentimetern Höhe zu den durchsetzungsfähigen Pflanzen. Auf humusreichen Böden ist sie in ihrem Element und bildet kräftige Ausläufer. Als Nachbarn braucht sie ähnlich starke Arten wie Telekia oder Wasserdost (Eupatorum). Zahmer wächst die lilablaue Sorte "Souvenir d' André Chaudron", die auch nur halb so hoch wird.
Literatur: Gertrude Jekyll: Pflanzenbilder aus meinem Garten, Ulmer, ISBN 978-3-8001-6367-0, 50 Euro