Männerparfüm Männerparfüm: Blumen für den Herren

Wiesbaden/Recklinghausen/dpa. - Deodorant und After-Shavesind schon lange nicht mehr die einzigen Produkte, die bei Männernfür Wohlgeruch sorgen. Etwas Eau de Toilette gehört für vieleinzwischen selbstverständlich zur täglichen Pflege. Entsprechendgewachsen ist die Zahl der neuen Herrendüfte, die jede Saison auf denMarkt kommen. Zu den Favoriten zählen in diesem Herbst Parfüms mittypisch männlichen Leder- und Holzaromen, die jedoch durchblumig-fruchtige Akzente eine neue Richtung bekommen.
«Männer legen das alte Macho-Gehabe ab, tragen gerne mehr Duft,auch Blumiges, Sinnliches und nicht mehr nur Leder und Holz auf derHaut», sagt Gisela Reinecke vom Parfümerieverbund «beauty alliance»in Bielefeld. «Innovativ heißt für die Herrendüfte blumig», bestätigtder Branchenverband Fragrance Foundation in Recklinghausen. Die neuensinnlichen Akzente werden mit vielen frischen Elementen kombiniert -etwa Gewürz- und Holz-, aber auch Zitrusnoten. Antje Brüne vomVerband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse (VKE) inWiesbaden sieht zusätzlich Anleihen aus dem Orient als einen dergroßen Trends an.
Auch Giorgio Armani ließ sich offenbar hiervon inspirieren: Mit«Armani Black Code» bringt der italienische Modeschöpfer seinenersten orientalischen Herrenduft in die Geschäfte. Armani, der vieleFilmstars einkleidet, will mit dem Duft ein Stück Hollywood-Glamourzu den Verbrauchern transportieren - mit Auszügen von Zitronen,Olivenbaumblüten und Tonkabohnen.
Orientalische Hölzer, frisch geschnittener Ingwer und Kardamomkitzeln in «Burberry Brit for Men» die Nase. Die Ergänzung zumDamenduft des britischen Traditions-Bekleidungshauses soll für«zerknitterte Eleganz» und «dandyhaften Esprit» stehen.
Das Münchner Modehaus Escada stellt seinem Damenduft «Magnetism»ebenfalls ein Herren-Pendant zur Seite: «Magnetism for Men» sollunter anderem nach Safran, Zeder, Sandelholz, Leder und Moschusriechen. In «Jil Sander Pure for Men» treffen dagegen Mandarine,Wacholder, Bambus, Vanille und Mahagoni aufeinander.
Bambus findet sich auch in «Incanto pour Homme», dem neuenHerrenduft des italienischen Modeunternehmens Salvatore Ferragamo.Dazu kommen indonesisches Sandelholz und weißer Moschus, die einenexotischen Kontrast zu den übrigen mediterranen Zutaten wietoskanische Zypresse bilden.
In eine ganz andere Richtung geht «L'Eau Bleue d'Issey PourHomme», der zweite Herrenduft des Japaners Issey Miyake: Für die«aquatische» Mixtur, die verstärkt jüngere Männer ansprechen soll,wurden Noten von Zitronengras, Rosmarin, Mairosen, pinkfarbenemPfeffer, Kapuzinerkresse und Patschuli verwendet.
Fast könnte diese Liste an Zutaten mit Angaben für ein Kochrezeptverwechselt werden. Ein Zufall ist das nicht: So genannteGourmetdüfte, in denen Nahrungsmittel wie Trüffel, Karamell,Schokolade, Sake oder Pfeffer ihre Aromen entfalten, liegen laut derFragrance Foundation nach wie vor im Trend.
Auch in «L'instant de Guerlain pour homme» vom französischenDuft-Traditionshaus Guerlain finden sich viele appetitanregendeBestandteile. Feine Nasen riechen Lapsang-Tee, Stern-Anis, Pfefferund bittere Kakaobohnen heraus.
Doch egal wie gut Gourmet- und andere Duftmischungen riechen mögen- für Männer gilt beim Parfüm ebenso wie für Frauen: Weniger istmehr. «Ihr Parfüm sollte sie umhüllen, ihre persönliche Ausstrahlungunterstreichen», heißt es bei der Fragrance Foundation. Damit dieDuftwolke keine Belästigung für die Umwelt wird, ist es ratsam, einegenau definierte Grenze einzuhalten. Länger als eine Armlänge vomKörper aus sollte das Parfüm nicht zu riechen sein. Neulinge im Kreisder Duftliebhaber sollten am besten eine Vertrauensperson um Ratfragen.