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Lifestyle Lifestyle: Nicht nur praktisch, sondern stylisch

Von Melanie Brandl 02.07.2007, 13:55
Darf es etwas größer sein? Mit so einer Outdoor-Gasküche lässt sich auch eine größere Besucherschar begrillen. (Foto: dpa)
Darf es etwas größer sein? Mit so einer Outdoor-Gasküche lässt sich auch eine größere Besucherschar begrillen. (Foto: dpa) Weber

Frankfurt/Main/dpa. - Richtiggenießen kann man den eigenen Garten oder das Picknick im Stadtparkallerdings erst mit den passenden Accessoires. Und die müssen längstnicht mehr nur praktisch, sondern vor allem hübsch anzuschauen sein.

«Alles, was man draußen so braucht, vom Grill bis zur Schubkarre,von den Lampen bis zum Picknickkorb, soll heute nach etwas aussehen»,sagt Kathrin Hentschel von der Messe Frankfurt, die jährlich dieMesse «Ambiente» veranstaltet. «Nichts wird mehr auf den reinenNutzwert reduziert.»

Im Klartext heißt das: Gießkannen kommen knallbunt daher,Übertöpfe für Pflanzen dürfen auch aus anderem Material als nurTerracotta sein, das einfache Picknickgeschirr ist mit peppigenMustern verziert statt wie früher meist im weißen Plastik-Look, undselbst Gartenschürzen und Heckenscheren haben einen gewissen Schick.

«Der Garten wird zunehmend zum zusätzlichen Wohnraum», fasst UtaDaniela Köhne, Redakteurin der Zeitschriften «Wohnen und Garten» und«Gartenträume» aus Offenburg, den aktuellen Trend zusammen. Wie daseigene Wohnzimmer wird dieser Outdoor-Bereich mit unterschiedlichenAccessoires gestaltet. «Dabei ist es allerdings wichtig, nicht zuviele unterschiedliche Stile zu mischen.» Wie innen sei draußen eingutes Konzept sinnvoll, in das sich Möbel, Lampen und Deko-Objekteharmonisch einfügen. «Sonst wirkt alles ganz schnell unruhig.»

Ein absolutes Muss sind in Zeiten aggressiver UV-StrahlungSonnenschirme und -segel aller Art. Besonders große, leicht zubedienende Schirme seien beliebt, sagt Oliver Kipp, Autor des Buches«Lieblingsplätze im Garten». «Die wirken großzügig und elegant undsind ohne viel Muskelkraft aufzuspannen.»

Außerdem ist die richtige Beleuchtung ein großes Thema. «Die Leutewollen auch nach Feierabend draußen sein», so Kipp. «Vom fix undfertig geplanten Beleuchtungskonzept bis zur Gartenfackel ist dabeialles möglich.» Punktstrahler in den Bäumen oder im Teich,Solarleuchten, Lampions, Lichterketten und Laternen seien starkgefragt, bestätigt Uta Daniela Köhne.

Doch auch hier gilt: Jede Lampe sollte nicht nur schön leuchten,sondern selbst möglichst ein Hingucker sein. «Besonders viel Anklangfinden zum Beispiel bunt bemalte Fackeln, die nicht nur abends Lichtspenden, sondern auch tagsüber gut ausschauen», sagt Angela Jakubetzvom Internet-Versand «inspirationen.info» aus Arnstorf (Bayern).

Ein großes Comeback feiert außerdem das Grillen. «Barbecue ist soangesagt wie seit Jahren nicht mehr», heißt es bei der spoga in Köln,der Fachmesse für Sport, Camping und Lifestyle im Garten. Vomeinfachen, aber eleganten Tischgrill in Form einer edel designtenKeramikschüssel mit Grillrost von der dänischen Firma Eva Solo bishin zur Gas-Outdoor-Küche von Weber in Ingelheim (Rheinland-Pfalz)sind dem Grill-Fan keine Grenzen gesetzt. Räucherofen oder Feuerkorbsorgen für die besondere Lagerfeueratmosphäre danach.

Auch wer selbst keinen eigenen Garten besitzt, muss nicht in derStube versauern. Elegante und praktische Picknickkörbe und -taschenvon Firmen wie Sagaform aus Schweden oder Reisenthel aus Puchheim beiMünchen, stabiles buntes Geschirr aus Melamin von«inspirationen.info» und gemusterte Kissen, Strandmatten undBadetücher, wie sie beim schwedischen Einrichtungshaus Ikea zu findensind, machen aus jedem Fleckchen Grün eine kleine Oase. Dort lässtsich prima essen, trinken oder einfach nur relaxen.

«Eigentlich gilt die Devise anything goes», fasst Kipp dasaktuelle Angebot in Sachen Accessoires für die Freiluftsaisonzusammen. Während die einen für den mädchenhaft-verspieltenRetrotrend mit pastelligen Tönen im Fünfziger-Jahre-Stil samtHollywoodschaukel und Kofferradio schwärmen, lassen andere mitLampions, Bodenkissen und Buddha-Statuen asiatisch angehauchteSzenerien in ihrem Garten entstehen. Auch ein skandinavischesAmbiente mit weißen, leichten Möbeln und bunt gemusterten Kissen undDecken sei beliebt, erklärt Angela Jakubetz.

Selbstverwirklichung statt Geschmacksdikat ist angesagt, betontKipp. Deswegen ist sein Rat: «Mut zum Experiment.» Manchmal wirkeeine Reihe aus einem Dutzend alter Marmeladengläser mit farbigenKerzen darin stilsicherer als ein gekaufter Kerzenleuchter. «Mansollte seinen Launen einfach nachgeben. Und man sollte nie nie sagen.Es kann für jeden von uns der Tag kommen, an dem das klareEdelstahl-Wasserbecken einer Gruppe putziger Gartenzwerge weicht.»

Literatur: Oliver Kipp: Lieblingsplätze im Garten, Callwey Verlag,ISBN-13: 978-3-766-71701-6, 36 Euro.

Alles dabei: Mit solchen Taschen lassen sich die fürs Picknick benötigten Utensilien bequem transportieren. (Foto: dpa)
Alles dabei: Mit solchen Taschen lassen sich die fürs Picknick benötigten Utensilien bequem transportieren. (Foto: dpa)
sagaform