Interneteinkauf Interneteinkauf: Edler Wein aus dem Online-Shop
Halle/MZ. - Genau so läuft nicht nur der Online-Kauf von Büchern oder Waschmaschinen, sondern auch von Lebensmitteln ab. Wer dabei allerdings Discounterpreise erwartet, liegt falsch: Viele Anbieter haben sich spezialisiert und berechnen außerdem Verpackung und Lieferung. Die Produktpalette wird breiter - der Gang in den Supermarkt aber nicht ersetzt. Sechs Millionen Bundesbürger kaufen laut den Marktforschern von TNS Infratest Lebensmittel im Internet ein.
Aber nicht Obst oder Käse sind gefragt. Eher wandert Feineres wie Kaviar oder spezielle Gewürze sowie Spirituosen und Weine in die Warenkörbe, sagt Peter Sonneck von TNS Infratest. Anbieter wie gourmondo.de oder gourmantis.de haben sich darauf spezialisiert. "Das Internet macht Nischenprodukte einer breiten Masse zugänglich", sagt Christian Hallerberg vom Branchenverband Bitkom.
Zuschlag für Gekühltes
Aber auch Online-Supermärkte wie doit24.de, lila-se.de oder edeka24.de liefern Lebensmittel bundesweit, jedoch mit Zusatzkosten. Edeka etwa verlangt für den DHL-Versand, der nach eigenen Angaben im Schnitt drei Tage ab Bestelleingang dauert, eine Pauschale von 3,95 Euro. Sie entfällt erst ab einem Bestellwert von 75 Euro. Bei Zahlung per Nachnahme entstehen Kosten in Höhe von 6,50 Euro. Für den Expressversand von gekühlten Lebensmitteln fallen 15 Euro an.
Einen solchen Service könnte auch der Markt um die Ecke anbieten. Doch haben "echte" Supermärkte einen Onlineshop, gebe es darin vor allem Aktionsware wie Kleidung oder Elektrogeräte, erläutert Aline Eckstein vom Institut für Handelsforschung an der Uni Köln. Gerade Discounter halten sich bisher weitestgehend heraus. Grund seien zu aufwändige Lager- und Logistikprozesse, aber auch der Kunde: "Das Vertrauen, das Kunden über Jahre in einen Supermarkt aufgebaut haben, muss sich erst noch auf den Internethandel übertragen." So sind gerade Frischwaren oder Tiefkühlkost aufgrund des nötigen Kühlkettensystems nur schwer per Lieferung erhältlich. "Hier ist einerseits das Angebot rar, aber auch die Hürde für Verbraucher groß, etwas zu bestellen", wie die Forscherin mit Fachgebiet E-Commerce ermittelt hat.
Zehn Prozent Mehrkosten
Unterm Strich ist der Einkauf im Internet bequem, aber keineswegs billiger als im Supermarkt. "Mindestens zehn Prozent Mehrkosten müssen Kunden zusätzlich zum Versand wegen der Kommissionierung einkalkulieren", sagt Thomas Hitzler vom Anbieter lila-se.de. Zudem dürfe den Waren nicht blind vertraut werden, rät Isabelle Mühleisen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Vorsicht gelte bei Kühlprodukten und solchen mit Mindesthaltbarkeitsdatum.