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Hunde und Katzen Hunde und Katzen: Wenn Waldi müffelt

Von Florian Oertel 11.08.2005, 14:08
Vierbeinige Freunde mit zweifelhaftem Odeur: Vor allem beim Füttern feuchter Nahrung kann es intensiv riechen. Hunde besitzen ohnehin oft einen ausgeprägten Eigengeruch. Ursache ist ein Sekret, das die Talgdrüsen des Tieres als natürlichen Schutzmantel für Haut und Haare produzieren. (Foto: dpa)
Vierbeinige Freunde mit zweifelhaftem Odeur: Vor allem beim Füttern feuchter Nahrung kann es intensiv riechen. Hunde besitzen ohnehin oft einen ausgeprägten Eigengeruch. Ursache ist ein Sekret, das die Talgdrüsen des Tieres als natürlichen Schutzmantel für Haut und Haare produzieren. (Foto: dpa) Interessengemeinschaft Deutscher

Bonn/dpa. - «Hunde haben Talgdrüsen, zum Beispiel an den Augen und den Ohren»,sagt Katrin Umlauf vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. «Sieproduzieren ein Sekret, das Haut und Fell geschmeidig macht.» Manspricht dabei vom «natürlichen Schutzmantel». Der Haken daran ist derfür menschliche Nasen oft unangenehme Geruch. «Jeder Hund hat seineneigenen Geruch, Jagdhunderassen und Rassen mit Hängeohren riechenmeist strenger.»

Zu häufiges Waschen - vor allem mit Seife oder Shampoo - kann den«Schutzmantel» zerstören. «Das trocknet die Haut aus», sagt AstridBehr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Frankfurt/Main.Deshalb sollten Vierbeiner nur ausnahmsweise eingeseift werden - wennsie sich etwa beim Spazierengehen im Schlamm gewälzt haben. Fürsolche Fälle gibt es Hundeshampoos. Ansonsten hilft entweder Bürstenoder kurzes Abwaschen und anschließendes Trockenrubbeln.

Rasches Trocknen des Fells ist auch dann angesagt, wenn das Tierbeim Spaziergang nass geworden ist. «Werden Hunde nass, riechen sieextremer», sagt Katrin Umlauf. «Wichtig ist es auch, ihren Liegeplatzsauber zu halten und zum Beispiel regelmäßig die Decke zu waschen.»Auf keinen Fall darf strenger Geruch jedoch mit Parfüm übertünchtwerden, betont Astrid Behr: «Das wäre für eine feine Hundenase eineQual.»

Vorsicht ist geboten, wenn der Hund plötzlich besonders unangenehmoder ungewohnt riecht, etwa aus dem Maul. «Dann hat er möglicherweiseein gesundheitliches Problem», warnt Matthias Mai vom ZentralverbandZoologischer Fachbetriebe (ZZF) in Langen (Hessen). Zahnstein kanndie Ursache sein, aber auch eine Pilz- oder Stoffwechselerkrankung,wie Katrin Umlauf erklärt. «Wenn sich der Geruch meines Tieresmerklich ändert, würde ich vorsorglich zum Tierarzt gehen.»

Das gilt auch für Katzen - die ansonsten kaum einen Eigengeruchbesitzen, der Menschen die Nase rümpfen lassen könnte. «Bei ihnenresultiert unangenehmer Duft vor allem aus der Katzentoilette», sagtTierärztin Behr. «Normalerweise entfernt man jeden Tag dieHinterlassenschaften.» Ein- bis zweimal pro Woche wird die kompletteStreu ausgewechselt.

Beim Wechseln der Streu kann das Katzenklo mit Haushaltsreinigergesäubert werden. Wichtig ist, dass dabei kein Kratzschwamm benutztwird, wie Zoofachhändler Mai betont. «Das raut die Oberfläche ausKunststoff auf, und das bindet Gerüche.» Unter die frische Streu kannetwas «Katzendeo» gegeben werden - ein spezielles Granulat. «Daslohnt sich für Leute, die die Toilette aus Zeitmangel nicht so oftsäubern können.»

Ob Hund, Katze oder Nager: Hinter dem Geruch kann auch die Nahrungstecken. Zum einen riecht vor allem feuchtes Futter häufig intensiv.Deshalb sollten gerade Katzen laut Behr immer nur kleine Portionenbekommen, die sie sofort auffressen können. Zum anderen setzen vieleHalter ihren Tieren Nahrung vor, die diese nicht vertragen, was zuDurchfall führen kann. «Einer Katze sollte man keine herkömmlicheMilch geben», rät Mai. Für Nager kann zu viel Grünfutter ungünstigsein.

Die richtige Ernährung vorausgesetzt, gibt es unter den NagernArten, die kaum für Geruchsbelästigungen sorgen, sagt Astrid Behr.Das sind vor allem Rennmäuse und Gerbils. «Und Kaninchen kann man gutan ein Katzenklo gewöhnen. Oft machen sie auch in eine bestimmte Eckeihres Käfigs, so dass man ihn gut säubern kann.» Dagegen riechenFarbmäuse besonders streng. «Auch Meerschweinchen produzieren sehrviel an Ausscheidungen», erklärt Behr. Entsprechend wichtig ist dasregelmäßige Säubern ihres Stalles.

Unabhängig vom Haustier raten die Experten allerdings, es mit demKampf gegen den «Mief» nicht zu übertreiben. «Wenn ich mir einen Hundoder ein anderes Tier zulege», sagt Katrin Umlauf vom Tierschutzbund,«dann ist klar, dass es nicht immer klinisch sauber riechen kann.»