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Tricks und Tipps Dahlien pflanzen: So setzen Sie die Sommerblumen richtig

Dahlien kommen schon im Frühling in den Boden. Anfangs drohen allerdings noch Spätfröste, und auch Schnecken knabbern die jungen Pflanzen gerne ab. Es gibt aber Lösungen dafür.

Von Dorothée Waechter, dpa Aktualisiert: 05.07.2023, 11:55
Dahlien sind beliebte Sommerblumen im Garten.
Dahlien sind beliebte Sommerblumen im Garten. Andrea Warnecke/dpa-tmn

München - Der Sommer beginnt eigentlich im Frühling. Denn dann müssen die Blumen, die von Juli bis September im Garten blühen, eingepflanzt werden. Die Dahlien zum Beispiel.

„Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung hängt von der Bodentemperatur ab“, sagt Jolanda van Amerom, Blumenzwiebel-Gärtnerin aus Ostingersleben (Sachsen-Anhalt). Optimal sind für Dahlien zehn Grad. Tagsüber sind diese Temperaturen im Frühling zwar schnell erreicht, aber nachts kann es bis Mitte Mai in Deutschland noch zu Frösten kommen. Daher sollte man eine konstant warme Witterung abwarten.

Wer seinen Dahlien einen Schnellstart ermöglichen und die ersten Blüten schon im Juni sehen möchte, muss alternativ die Pflanzen im Freien schützen. „Wenn die ersten grünen Spitzen sichtbar werden, deckt man die Pflanzen in kalten Nächten mit Vlies oder einem Eimer ab“, empfiehlt Jolanda van Amerom.

Eine ungewöhnliche Lösungsalternative

Die Buchautorin und Gartenbloggerin Sarah Stiller lässt die Knollen in großen Töpfen treiben. Die mit einer Mischung aus Gartenerde und Kompost gefüllten Gefäße stehen tagsüber in der Sonne und werden vorübergehend an einen geschützteren Ort gestellt, wenn Spätfröste oder anhaltend kalte Witterung drohen.

Das ist mit etwas mehr Mühe verbunden, aber ein früher Blühbeginn ist garantiert. Außerdem verringert sich mit dem Vortreiben im Topf die Gefahr, dass Schnecken die zarten Jungtriebe fressen - vor allem in Jahren mit anhaltend feuchter Witterung.

Die vorgetriebenen Dahlien in Töpfen werden ab Mitte Mai dauerhaft in den Garten gestellt. Sie sind dann zu kräftigen Horsten herangewachsen. „Jetzt erkennt man auch schon Lücken in den Beeten, so dass man die Töpfe einfach dorthin stellt oder an dieser Stelle in den Boden eingräbt“, sagt Sarah Stiller.

Löcher im Topfboden ermöglichen einen guten Feuchtigkeitsausgleich mit dem Boden drum herum. So verhindert man, dass die Dahlien beim Austopfen in den Gartenboden Schaden nehmen.

Je sonniger, desto mehr Blüten

Die Pflanzen gehören an einen möglichst sonnigen Standort. „Im Halbschatten merkt man deutlich, dass weniger Blüten gebildet werden“, sagt Sarah Stiller.

Will man die Knollen direkt in den Boden setzen, empfiehlt Agraringenieurin Jolanda van Amerom, diesen tiefgründig zu lockern und Kompost einzuarbeiten. „Auf schweren Böden arbeitet man zusätzlich Sand in das Erdreich ein“, so Sarah Stiller. Das verhindert, dass sich Nässe im Boden aufstaut und die Knollen darunter leiden.

Tipp: Ein Kragen für die Schnecken

Eine andere Gefahr der Dahlien kann man ebenfalls leicht eindämmen: dass Schnecken an ihnen knabbern. Jolanda van Amerom rät, Dahlien nur am Morgen zu gießen. Denn ist es abends und nachts am Boden feucht, können Schnecken leichter an die Pflanzen gelangen. „Man kann auch die Erde rund um die Triebe mit Sägemehl oder Schafwolle abdecken, um die Schnecken fern zu halten“, so van Amerom.

Sarah Stiller empfiehlt, die Weichtiere mit einem Teller mit Obst- und Gemüseresten von den Dahlien abzulenken. „Hilfreich ist im Jungpflanzenstadium auch ein Schneckenkragen.“ Das ist eine Art Topf, der nach unten offen ist und so um eine Pflanzen gestellt wird. Schnecken können beim Hochkriechen seinen übergeschlagenen Topfrand nicht überwinden.

Aber mit zunehmender Größe sind die Schnecken kaum noch ein Problem, weil die Blätter fester und das Gesamtangebot für die Schnecken im Garten größer wird.

Der Trick zu mehr Blütenfülle

Die Dahlien blühen je nach Sorte vom Frühsommer bis zum Frost im Herbst. Es gibt einen Trick, um frühzeitig die Blütenfülle zu vergrößern. „Die Knospen bilden sich an den Trieb-Enden - und daher muss man dafür sorgen, dass sich die Dahlien möglichst früh verzweigen“, sagt van Amerom.

Sie rät, die Triebspitzen bereits in einem frühen Entwicklungsstadium abzuknipsen oder mit einer scharfen Schere abzuschneiden. An der dann buschiger wachsenden Dahlie entwickeln sich deutlich mehr Blüten. Entfernt man darüber hinaus den Sommer über regelmäßig welke Blüten, sprießen immer wieder neue Knospen. „Auch die regelmäßige Ernte von Blüten für die Vase sorgt für einen ununterbrochenen Flor“, so Sarah Stiller.

Viele Dahliensorten erreichen im Laufe des Sommers eine Höhe zwischen 50 und 110 Zentimetern. Oft brauchen sie Stäbe oder spezielle Staudenhalter, um nicht umzukippen. „Es macht Sinn, die Dahlien schon frühzeitig nach dem Austrieb anzubinden“, sagt Jolanda van Amerom. So wird die Stütze auch von den Blättern und Trieben überwachsen und fällt nicht mehr so stark auf.

„Neben Einzelpflanzen kann man einen kräftigen Stab in die Erde schlagen“, sagt die Expertin. Um Gruppen von mehreren Dahlien setzt sie mehrere Stäbe und verbindet diese rund um die Pflanzen mit einer dicken Schnur. Das gibt der ganzen Gruppe Halt.