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Wildtier im Garten 3 Tipps: Igeln durch den Winter helfen

Stachelige Gäste im Garten? Mit ein paar Tricks kann man Igeln jetzt beim Überwintern helfen – und dabei typische Fehler vermeiden.

Von dpa 10.10.2025, 00:05
Auf der Suche nach Schutz und Nahrung: Gartenbesitzer können Igel im Herbst unterstützen.
Auf der Suche nach Schutz und Nahrung: Gartenbesitzer können Igel im Herbst unterstützen. Jonas Walzberg/dpa/dpa-tmn

Hamburg - Meist sind sie in der Dämmerung im Garten zu Gast: Im Herbst gehen Igel auf Nahrungssuche, um sich ein Fettpolster anzufressen. Das ist auch nötig, denn während ihres Winterschlafs verlieren die Wildtiere an Gewicht, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Wer im Herbst einen stacheligen Besucher im Garten entdeckt, kann ihn unterstützen. Doch manchmal ist weniger Hilfe mehr - dazu drei Anregungen:

1. Futterstelle für Igel einrichten

Gesunde Igel brauchen in der Regel kein Extra-Futter. In naturnahen Gärten finden sie ausreichend Nahrung - und fressen bis zum Winter etwa Schnecken, Regenwürmer, Käfer und andere Insekten. Wirkt das Stachelkleid hingegen zu groß, ist der Igel vermutlich abgemagert. Das erkennt man oft auch daran, dass sich im Genick eine Falte bildet, erklärt der BUND.

Wer einen solchen Igel sieht, kann für sie eine Futterstelle einrichten. Ein Haus mit verwinkeltem Eingang schützt das Futter vor Regen, Katzen und anderen Wildtieren, so Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. 

Wichtig ist, dass man die Futterstelle sauber hält, damit Krankheiten sich nicht so leicht ausbreiten können. Als Futter eignet sich laut Lindenschmidt unter anderem Katzenfutter, angebratenes, ungewürztes Hackfleisch oder auch Rührei. Obst steht laut BUND hingegen nicht auf ihrem Speiseplan.

Auch eine flache Schale mit Wasser kann man den Tieren hinstellen. Aber: Bitte keine Milch geben - das kann laut Lindenschmidt zu Verdauungsproblemen und Durchfall führen, da Igel laktoseintolerant sind. Auch auf das Füttern von Getreide, Nüssen oder Rosinen sollte man laut BUND verzichten.

2. Bei Gartenarbeiten auf Igel achten

Wer den Tieren helfen will, sollte auf den Einsatz mancher Geräte im Garten verzichten. Herbstarbeiten können Igel gefährden. Der Einsatz von Laubsaugern, Mährobotern und Motorsensen kann bei den Tieren zu schweren Verletzungen führen. „Auch das Verbrennen von Asthaufen oder das Aufstellen von Netzen ist riskant“, so Eva Lindenschmidt. 

3. Rückzugsort für Igel schaffen

Gehäuftes Laub und Reisig dienen Igeln in der kalten Jahreszeit als Unterschlupf - also am besten im Garten liegen lassen. Aus Ästen, Laub und Sand oder Holz für den Boden lässt sich ganz einfach eine Igelburg bauen. Wichtig: Bitte nicht in einer Senke errichten, denn dort kann sich Wasser sammeln.

Alternativ kann ein Igelhaus den Tieren Schutz bieten - gibt es im Handel, oder man baut es selbst. Anleitungen dazu gibt es im Internet, etwa auf der Internetseite des Nabu. Das Haus sollte an einem ruhigen, wettergeschützten Standort stehen - etwa unter einem Busch oder in einer Ecke des Gartens.