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Greenpeace klagt an: Gift in Kräutern und Gewürzen

29.10.2009, 11:16

Hamburg/dpa. - Greenpeace hat erneut Pestizide in getrockneten Kräutern und Gewürzen entdeckt. Wie die Organisation am Donnerstag (29.10.) in Hamburg mitteilte, wurde mehr als ein Viertel von 37 Proben aus konventionellem Anbau als «nicht empfehlenswert» eingestuft.

Besonders stark belastet seien Paprika- und Currypulver sowie getrocknete Petersilie, erklärte die Umweltschutzorganisation. In getrockneter Petersilie der Metro-Eigenmarke Tip sei die gesetzlich festgelegte Höchstmenge überschritten worden. Greenpeace habe Strafanzeige gegen Metro erstattet. Frische Kräuter seien im Vergleich zu 2008 nur noch gering belastet.

«Mit einer Prise Paprika oder Curry, wie sie auf der Currywurst landet, streut man sich einen Giftcocktail von bis zu 20 verschiedenen Chemikalien aufs Essen», kommentierte Manfred Straten, Chemie-Experte bei Greenpeace, das Ergebnis. In einer Curry-Probe sei sogar das in der EU verbotene Pestizid DDT nachgewiesen worden.

Bei Obst und Gemüse seien seit 2007 weniger Pestizidrückstände beobachtet worden, teilten die Umweltschützer mit. Auf getrocknete Kräuter und Gewürze treffe das nicht zu. Greenpeace forderte von der EU-Kommission und Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU), umgehend gesetzlich bindende Grenzwerte für Pestizide in Gewürzmischungen einzuführen.

Die Supermarktkette Real reagierte umgehend. Sie nahm in allen 340 Märkten die beanstandete Trocken-Petersilie der Marke Tip aus dem Sortiment. «Wir nehmen das sehr ernst», sagte Real-Sprecher Albrecht von Truchseß. Tip ist eine Eigenmarke der Metro-Handelsgruppe, zu der die Real-Märkte gehören.

Real habe zudem den Gewürz-Lieferanten informiert, der auch andere Handelsunternehmen beliefere, sagte Truchseß. Tests der getrockneten Petersilie vor dem Verkauf hätten ergeben, dass die Grenzwerte «ganz klar» unterschritten worden seien. Allerdings sei nicht klar, welche Tranche Greenpeace getestet habe. Es werde alles unternommen, dass es in der Zukunft keine solchen Vorkommnisse mehr gebe.