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Glänzender Eindruck Glänzender Eindruck: Sanfte Pflege für Edelstahl

24.05.2004, 09:58
Scheinbar stahlharte Oberfläche - doch Edelstahl ist empfindlicher, als es den Anschein hat. (Foto: dpa)
Scheinbar stahlharte Oberfläche - doch Edelstahl ist empfindlicher, als es den Anschein hat. (Foto: dpa) Miele

Bonn/Gütersloh/dpa. - «Wer sehr pingelig ist, wird an Edelstahl wenig Freude haben»,sagt Silvia Frank, Chemikerin und Haushaltsexpertin des Deutschen Hausfrauen Bundes in Bonn. Sowohl auf poliertem wie auf mattiertem Edelstahl sind alle Fingerspuren zu sehen. Aber wer dieses Problem kennt und akzeptiert, ist laut Frank mit diesem robusten Material oft zufrieden. Die Oberfläche sei vergleichsweise glatt, Verschmutzungen könnten nicht gut haften und Mikroorganismen fänden auf den Metallflächen keine guten Wachstumsbedingungen.

Edelstahl ist ein Oberbegriff für nicht rostende Stahllegierungen. «Zur täglichen Reinigung ist ein mit Wasser nur leicht befeuchtetes Mikrofasertuch zu empfehlen», rät Frank. Denn diese Tücher nehmen das Fett der Fingerspuren gut auf und hinterlassen fast keine Putzstreifen. Bei stärkeren Verschmutzungen könne die Edelstahlfläche mit einer Spülmittellösung oder einem Allzweckreiniger abgerieben undanschließend mit einem nicht fusselnden Tuch abgetrocknet werden. Bei Fettschmutz sei etwas Spiritus in der Reinigungslösung empfehlenswert. Wenn es schnell gehen soll, könne die Fläche mit einem Fensterputzmittel besprüht und anschließend getrocknet werden.

«Bei hartnäckigen Verkrustungen sollten auf keinen FallScheuerpulver oder andere stark reibende Materialien benutzt werden», betont Frank. Sonst entstehen feinste Kratzer, die bei schräg fallendem Licht zu sehen sind. «Am besten säubert man die Fläche mit einem nicht kratzenden Polish-Schwamm.» Gereinigt werden könne Edelstahl auch durch Abreiben mit Wiener Kalk, einem alten Hausmittel, das in der Apotheke erhältlich ist. Diese Art der Reinigung sei allerdings sehr aufwendig.

«Edelstahlflächen von Kühlschränken oder Geschirrspülern könnenauch sehr einfach mit Spezialmitteln gereinigt werden», sagt Reinhild Portmann von Hersteller Miele in Gütersloh. Mit solchenSpezialmitteln sei die Pflege am einfachsten.

«Edelstahlreiniger ist für das tägliche Reinigen zu teuer», meint Silvia Frank. Mehrmals im Monat eingesetzt, sorgten solche Mittel aber für optimalen Schutz und Pflege, da sie neben schwachen Säuren und sanften Poliermitteln auch schützende Substanzen wie Silikonöle oder Kohlenwasserstoffe enthalten. Sie überziehen die Oberflächen mit einem dünnen Schutzfilm und erleichtern die Zwischenreinigung. Ideal sei es, zuerst kleine Gratisproben von Edelstahlreinigern anzuwenden,denn je nach Art des Edelstahls wirken die einen Mittel besser als die anderen.

«Es gibt über 200 Sorten Edelstahl, die unterschiedlichzusammengesetzt sind», erläutert Birgit Abel von derEdelstahl-Vereinigung in Düsseldorf. Angeboten werde auch Edelstahl, auf dem Fingerabdrücke nicht zu sehen sind. Ob es sich um solches «Thyssen-Krupp-Nirosta» handle, lasse sich beim Kauf ganz einfach testen: «Man versucht, mit den Fingern Spuren auf den Fronten oder Gegenständen zu hinterlassen.»

«Hochwertige Armaturen werden oft ganz aus Edelstahl hergestellt», sagt Heike Schmidt vom Hersteller Hansgrohe in Schiltach (Baden-Württemberg). Zum Entfernen lästiger Kalkschleier empfiehlt sie Edelstahlpflegemittel, eine zehnprozentige Zitronensäurelösung oder Spülmaschinenreiniger. Nicht benutzt werden dürfe Salzsäure, da sie zu kleinen Löchern in der Oberfläche führen kann. Auch mit Kochsalz sollte vorsichtig umgegangen werden, da sich aus Chloriden und Säuren Salzsäure bilden kann. Silbertauchbäder hinterlassen aufEdelstahlflächen stumpfe Flecken. Stahlwolle darf ebenfalls nieverwendet werden, da sich Rostpartikel auf rostfreiem Edelstahl als Fremdrost festsetzen können.