Kommentar Toter Kanutrainer Stefan Henze: Organspender rettet Leben

Halle (Saale) - Es ist nicht immer leicht, sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Es ist noch viel schwerer, sich in Menschen hinein zu versetzen, die gerade einen ihrer Liebsten verloren haben.
Stefan Henze ist tot, aber vier Menschen können weiterleben, weil er ihnen sein Herz, seine Leber und seine Nieren gespendet hat. Ist das für seine Angehörigen ein Trost? Vielleicht. Man wünscht es ihnen.
Noch so eine Frage: Ist es zynisch, darauf zu hoffen, dass der Tod des halleschen Kanu-Trainers dem Thema Organspende Auftrieb verschafft? Das muss jeder für sich beantworten.
Allein die Beschäftigung mit solchen Fragen bringt aber schon das Thema voran. Aufmerksamkeit entsteht nicht von allein, sie braucht einen Auslöser, ein Ereignis. So funktioniert unsere Mediengesellschaft.
Was nun wieder durch die großherzige Tat Henzes ins Bewusstsein gelangt: Dass es viel zu wenige Spender gibt für viel zu viele schwer kranke Patienten, die dringend auf ein neues Organ warten.
Wenn jeder von uns jetzt anfangen würde, mal über das Thema Organspende nachzudenken, ganz in Ruhe und ohne Druck Für und Wider abzuwägen, dann wäre schon viel gewonnen.
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