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Saunabad im Winter Saunabad im Winter: Wohltat für Körper und Seele

Von Eva Neumann 22.02.2006, 13:24

Bielefeld/Erfurt/dpa. - Das Immunsystem wird gestärkt, die Muskeln gelockert und die Haut gut durchblutet. Voraussetzung für den Abhärtungseffekt ist allerdings ein regelmäßiger Saunagenuss. «Die Anpassung an die Wechselreize dauert etwa ein Vierteljahr», sagt Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld. Er empfiehlt einen wöchentlichen Saunabesuch mit drei Gängen.

Prinzipiell ist das Saunabad ein Vergnügen für jedermann. Wer allerdings unter Bluthochdruck, Kreislaufschwankungen oder chronischen Erkrankungen leidet, sollte zunächst seinen Arzt befragen. Und wenn die Nase bereits läuft, ist eine Pause angesagt. «Die krank machenden Keime könnten sich genauso vermehren wie die Abwehr stärkenden und damit den Infekt verschlimmern», warnt Pieper.

Doch Regelmäßigkeit alleine reicht nicht, um das Immunsystem zu stärken. Entscheidend dafür ist der Wechsel zwischen Heiß und Kalt. «Den größten Abhärtungseffekt hat die klassische finnische Sauna», erklärt Astrid Funken, Gesundheitsexpertin bei der Barmer Ersatzkasse in Wuppertal. Mit einer Temperatur von 80 bis 95 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 8 und 15 Prozent herrscht in der finnischen Sauna ein trockenes Wüstenklima.

Das klimatische Kontrastprogramm bietet ein Dampfbad: Dort liegt die Temperatur bei maximal 50 Grad, die Luftfeuchte über 100 Prozent. «Hier besteht der größte gesundheitliche Effekt darin, dass die Schleimhäute durchlüftet und durchgespült werden», erläutert Funken. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine Vielzahl von Varianten - vom Warmluftbad, auch Biosauna genannt mit etwa 50 Grad und rund 50 Prozent Luftfeuchte, bis zum Hamam oder Rasulbad.

Bei der Suche nach der Stammsauna gilt der Blick jedoch nicht nur ihrem Angebot, sondern auch der Hygiene. «Für den Besucher ist sie schwer messbar», sagt Ralf Walther von der Verbraucherzentrale Thüringen in Erfurt. Anzeichen dafür, wie wichtig der Betreiber die Hygiene nimmt, sind beispielsweise ein ausreichend großes Tauchbecken oder eine Desinfektionsmöglichkeit am Fußwaschbecken.

Auch wenn sie Überwindung kostet: Auf die abrupte Abkühlung nach dem Saunagang darf nicht verzichtet werden, wenn ein Abhärtungseffekt erreicht werden soll. «Ideal ist es, direkt an die frische Luft zu gehen», empfiehlt Sauna-Bund-Geschäftsführer Pieper. «Zum einen wird dort das Sauerstoffbedürfnis befriedigt, zum anderen werden die Atemwege abgekühlt.» Anschließend geht es unter die kalte Brause oder ins Tauchbecken.

Das Abreiben mit dem Frotteetuch wirkt danach wie ein sanftes Haut-Peeling. Eine Ruhepause auf der Liege rundet das Wohlfühlerlebnis ab. «Für angenehm warme Füße sorgen dicke Socken oder ein trockenes Handtuch», rät Gesundheitsexpertin Funken. Und nebenbei sollte auch der «Flüssigkeitsspeicher» mit Wasser oder Saftschorlen wieder aufgefüllt werden.