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Online-Diagnose Online-Diagnose: Doktor Google liegt oft falsch

20.04.2012, 13:56

Halle (Saale)/MZ/DMN. - Erschöpfung, Magenschmerzen - fast jeder hat schon mal Symptome gegoogelt. Eine Umfrage zeigt jedoch: Die Diagnose im Internet ist nicht ungefährlich. Bei einer von vier Frauen war sie falsch und führte zu einer falschen Behandlung.

Dr. Google ist mittlerweile laut einer Umfrage aus Großbritannien die erste Anlaufstelle für gesundheitliche Probleme. Eher als zum Arzt zu gehen oder sich mit der Mutter oder einer Freundin über Beschwerden auszutauschen, konsultieren Frauen das Internet.

Jeder 10. Frau litt unter ihrer Fehldiagnose

Doch, wenig verwunderlich, stellen die betroffenen Frauen aufgrund ihrer Suche im Internet nicht immer die richtige Diagnose. Tatsächlich führte die Symptomsuche und Selbstdiagnose übers Internet dazu, dass eine von vier Frauen sich aufgrund des Internet-Checks eine falsche Diagnose stellte und daraufhin ein unpassendes Medikament kaufte.

Eine von zehn Frauen litt sogar über einen längeren Zeitraum unter unangenehmen Nebenwirkungen ihrer Fehldiagnose, berichtet die Daily Mail.

Lange Wartezeiten auf einen Termin sind ein Grund, das Internet einem Arztbesuch vorzuziehen. Ein zweiter Grund kann Scham sein, sich dem Arzt anzuvertrauen. Denn Pilzerkrankungen im Vaginalbereich sind hinter Krebs eine der häufigsten Fehldiagnosen im Netz.

Nicht von ungefähr wurde Umfrage in Auftrag geben von einer Frauengesundheits-Marke, die damit auch auf bakterielle Vaginalinfektionen aufmerksam machen will. Denn diese kommen zweimal häufiger vor als Pilzinfektionen. Als diese werden die bakteriellen Infektionen im Intimbereich jedoch von Frauen in Eigendiagnose häufig missdeutet, heißt es.

Viele Tage über Symptome verängstigt

Und obwohl nur 1000 Frauen befragt wurden, die Studie also nicht allzu repräsentativ ist, sind die Ergebnisse doch interessant. Zum Beispiel, dass die meisten Frauen bereits viele Tage durch Symptome verängstigt waren, bevor sie darüber mit jemandem gesprochen haben. Ein Drittel der Frauen ganze zwei Wochen lang.

Und ein Fünftel der befragten Frauen fürchtete aufgrund der Google-Diagnose einige Zeit sogar, wirklich schwer erkrankt zu sein.

Die zehn häufigsten Fehldiagnosen aufgrund von Internet-Recherche sind:

  • Brustkrebs
  • Andere Krebsarten
  • Vaginale Pilzinfektionen
  • Bluthochdruck
  • Asthma
  • Arthritis
  • Depressionen
  • Diabetes
  • Geschlechtskrankheiten
  • Probleme mit der Schilddrüse

Die zehn häufigsten Symptome, nach denen Frauen im Internet suchen:

  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen
  • Angst
  • Muskelkrämpfe
  • Magenkrämpfe
  • Chronische Muskelschmerzen
  • Starke Erschöpfung
  • Jucken
  • Empfindliche Haut

(ef)