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Leben ohne Fleisch Leben ohne Fleisch: Versorgung mit Eisen und Zink wird problematisch

08.09.2006, 07:54

Kiel/dpa. - Wer fleischlos lebt, muss vor allem seine Eisen-und Zinkversorgung im Auge behalten. «Diese Mineralien sind überandere Lebensmittel nur begrenzt lieferbar», sagte Prof. ElisabethWisker, Ernährungswissenschaftlerin an der Universität Kiel, amDonnerstag in einem dpa/gms-Gespräch mit Blick auf den aktuellenGammelfleischskandal. Zwar hätte zum Beispiel Vollkorngetreide einenhohen Eisengehalt. Ins Blut gehe davon aber kaum etwas über.Grundsätzlich seien aber Nahrungsergänzungsmittel - beispielsweise inTablettenform - geeignet, um den Eisen- und Zinkhaushaltauszugleichen. «Man muss kein Fleisch essen.»

Dennoch gebe es keinen besseren Eisenlieferanten für den Menschenals Fleisch, erläuterte Wisker. Kinder im Wachstum, Frauen undSchwangere hätten es am schwersten, ohne den Eisenspeicher Fleischauszukommen. Leichter ließen sich dagegen die Eiweiße ausgleichen,die dem Körper bei einer fleischlosen Ernährung fehlen. «Dazu sindGetreideprodukte, Hülsenfrüchte und Milchprodukte geeignet», sagteWisker.

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sei es aber nichtempfehlenswert, eine ganze Gruppe von Nahrungsmitteln aus demSpeiseplan zu streichen. «Wer zum Beispiel überhaupt keineMilchprodukte mehr zu sich nimmt, hat bald Kalzium-Mangel», erklärteWisker. Deshalb sollte angesichts des Gammelfleischskandals niemandüberreagieren, und gar kein Fleisch mehr essen, sondern genauüberlegen, wo und zu welchem Preis er sein Fleisch kauft. «Jebilliger Fleisch ist, desto weniger kann vorher in die Qualitätinvestiert worden sein.»