1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Lästiges Leiden: Lästiges Leiden: Pilzerkrankung bei der Frau

Lästiges Leiden Lästiges Leiden: Pilzerkrankung bei der Frau

16.09.2011, 06:43
Mindestens drei von vier Frauen leiden einmal unter Scheidenpilz. (Foto: dpa)
Mindestens drei von vier Frauen leiden einmal unter Scheidenpilz. (Foto: dpa) dpa-tmn

Halle (Saale)/MZ/DPA/DMN. - Die Warnzeichen kennen viele Frauen: schmerzhaftes Brennen und Juckreiz sowie unangenehmer Ausfluss. Sie können auf eine Vaginalkandiose, umgangssprachlich Scheidenpilzinfektion genannt, hinweisen. „Man schätzt, dass drei von vier Frauen wenigstens einmal im Leben eine Hefepilzinfektion der Scheide bekommen“, sagt Prof. Werner Mendling, Direktor der Vivantes Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin. Dennoch ist die Vaginalkandiose ein Tabuthema und der Kenntnisstand bei den meisten Frauen recht gering.

Auslöser des lästigen Übels sind Hefepilze der Gattung Candida, in mehr als 90 Prozent der Fälle Candida albicans. „Es gibt insgesamt über 100 Candida-Arten, von denen etwa 10 verschiedene Arten in der Scheide vorkommen und auch Infektionszeichen verursachen können“, erläutert Mendling. „Solche Candida-Arten haben ihre natürliche Umgebung im Mund und im Magen-Darm-Trakt des Menschen. Sie werden also nicht auf Bahnhofstoiletten oder Türklinken et cetera erworben.“

Die Hefepilze gelangen auf unterschiedlichen Wegen in die Scheide. „Beim Geschlechtsverkehr kann es zur Eintragung von etwas Candida aus der Stuhlflora der Frau in die Vagina kommen“, erklärt Werner Harlfinger, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Frauenärzte Rheinland-Pfalz in Mainz. Auch Schmierinfektionen sind häufig. Um diese zu vermeiden, sollten sich Frauen nach dem Stuhlgang immer von vorn nach hinten abwischen.

In der Scheide bereiten die Pilze nicht immer Probleme. Die Hefepilze leben besonders von Zucker. Bei einer Frau mit aktiven Eierstöcken baut das Östrogen in den Scheidenzellen zwar Zucker auf. Dieser wird jedoch wieder von Milchsäurebakterien abgebaut. Solange dieses Wechselspiel im Lot ist, finden die Hefepilze keinen ausreichenden Nährboden. Gleichzeitig bekämpft das Immunsystem sie.

Mehr über die Ursachen, die Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten von Scheidenpilzen lesen Sie in der Bilderstrecke.