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Haltbarkeit von Zahnfüllungen kann stark variieren

15.06.2009, 12:00

Berlin/dpa. - Wenn beim Zahnarzt das Bohren überstanden ist, heißt es erst einmal aufatmen für den Patienten. Doch irgendwann muss er wieder auf den Zahnarztstuhl - denn keine Füllung hält für immer.

Beim Kauen wird sie abgenutzt und verliert auf Dauer an Form und Höhe. «Am langlebigsten sind Einlagefüllungen mit hohem Goldanteil», sagte Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer in Berlin. Sie sind keine direkt vom Zahnarzt hergestellten Füllungen, sondern sogenannte Inlays, die nach einem Abdruck im Zahntechniklabor angefertigt werden. Ihre Haltbarkeit liegt bei etwa 15 Jahren.

Der Nachteil ist, dass sie wegen ihrer goldenen Farbe nicht für die sichtbaren Bereiche der Zähne geeignet sind, erläutert der Zahnarzt. Hier kommen dann Keramikinlays oder Kunststofffüllungen zum Einsatz. «In den letzten Jahren sind die Qualität und Haltbarkeit von Kunststoff erheblich verbessert worden», sagt Oesterreich. In der Regel halten sie etwa 6 bis 8 Jahre. Ein wesentlicher Vorteil von Kunststoff ist, dass beim Austausch der Füllung die Zahnsubstanz geschont werden kann.

Amalgam wird seit mehr als 100 Jahren in der Zahnmedizin verwendet. Die Quecksilberlegierung ist preiswert und wird häufig im Backenzahnbereich verwendet, wo der Druck durch das Kauen groß ist. Allergien sind seltener als bei Kunststoffen. Vor einigen Jahren ist Amalgam in Verruf geraten, weil es als gesundheitsschädlich erachtet wurde. Doch nach Einschätzung von Oesterreich ist das nicht gerechtfertigt: «Solange es nicht während der Schwangerschaft, bei Milchzähnen oder Allergikern eingesetzt wird, ist es völlig unbedenklich.» Ein großer Vorteil dieses Materials ist seine lange Haltbarkeit von mehr als 10 Jahren.

Für die Nutzungsdauer der einzelnen Füllungen zwischen 6 bis 15 Jahren gibt es keine festgesetzten Standards. Ihre Haltbarkeit kann also länger oder kürzer dauern. Grundsätzlich gilt, dass Füllungen mit Amalgam, Gold oder Kunststoff ausgetauscht werden, wenn sie brüchig oder unansehnlich geworden sind. Auch wenn sich Karies zwischen Füllung und Zahn gebildet hat, müssen sie ersetzt werden.