Borreliose-Gefahr Borreliose-Gefahr: Was tun nach einem Zeckenbiss?

Halle (Saale)/MZ/DMN/DPA. - Die Gefahr, durch Zeckenstiche schwer zu erkranken, ist nach Angaben des FSME-Netzwerks deutlich gestiegen. Der Grund sei das feuchte Wetter der vergangenen Monate. Gebiete mit Zecken, die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis(FSME) übertragen, weiteten sich aus, sagte Ralph Brodel vom FSME-Netzwerk. Durchschnittlich trage jede zwanzigste Zecke die Viren für die Krankheit, die vor allem in Süddeutschland auftritt und die zu Hirnhautentzündungen und dauerhaften Lähmungen führen kann. Das FSME-Netzwerk ist ein Verein zur Hilfe betroffener Patienten.
Kleidung ist zunächst der beste Schutz: Grundsätzlich sollten alle, die sich in der Natur aufhalten lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln tragen. Im Anschluss ist es wichtig, den Körper nach Zecken abzusuchen. Vor allem in Achselhöhlen, in den Kniekehlen und an Hals und Kopf saugen sich die Tiere gerne fest.
Zecken möglichst schnell entfernen
Entdeckt man ein Tier, sollte man es so schnell wie möglich entfernen. Wer eine Zecke zügig nach einem Stich ausseinem Körper herauszieht, läuft kaum Gefahr, an Lyme-Borreliosezu erkranken. Die Krankheitserregerbefinden sich in Magen und Darm der Tiere und geraten erst 12 bis 24 Stundennach dem ersten Saugen in die Wunde.
Wichtig beim Entfernen: Die Zecke muss so nah wie möglich an der Haut gefasst, gelockert und langsam nach oben herausgezogen werden. Am besten gelingt das mit einer Zeckenkarte oder-pinzette. Weil die Tiere jedoch möglichst schnell entfernt werden sollten, raten Experten mittlerweile auch dazu, eine Zecke notfalls mit den Fingernägeln herauszuziehen. Falls dabei noch Teile der Zecke in der Haut zurückbleiben, ist das lediglich der Stechrüssel. Um Entzündungen zu vermeiden, könne ein Arzt diesen entfernen, rät etwa das Bayerische Landesamt für Gesundheit.
Vor FSME schützt eine Impfung
Gegen FSME hilft das rasche Entfernen nicht. Die Erreger sitzen in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und gelangen bei einem Stich sofort in den menschlichen Körper. Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn- und Hirnhautentzündung, die sich zu Beginn durch grippeähnliche Anzeichen bemerkbar macht. Dagegen gibt es eine Impfung, gegen die oft an einer Wanderröte rund um den Stich erkennbare Borreliose nicht.
Immerhin sind 2012 in Deutschland weniger Menschen durch Zeckenstiche erkrankt als in den Jahren zuvor. Die Zahl der Borreliose-Fälle ist um etwa 20 bis 30 Prozent niedriger ausgefallen. Bei der gefährlichen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gab es nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) 195 Fälle, 2011 waren noch 423 FSME-Fälle gemeldet worden.
Mehr Infos über FSME und Borreliose und darüber, wie man sich vor Zecken am besten schützt, lesen Sie in der Bilderstrecke.
