Gefährliche Giftpflanze in Salat entdeckt
Bonn/dpa. - Nach der Entdeckung von Giftpflanzen in Rucola-Salat hat ein Bonner Wissenschaftler vor den Risiken für die Gesundheit gewarnt. Es handele sich um das für den Menschen gefährliche Gemeine Kreuzkraut.
Das sagte Helmut Wiedenfeld vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn am Mittwoch (12. August) der Deutschen Presse-Agentur dpa in Bonn. «Ich bin zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen», sagte Wiedenfeld nach der Analyse einer kleinen Rucola-Packung aus einer Filiale der Discounter-Kette Plus bei Hannover. Der untersuchte Salat habe 2608 Mikrogramm des Gifts Pyrrolozidinalkaloid enthalten. Schon geringe Mengen könnten gesundheitsschädlich sein. «Regelmäßige Einnahme über längere Zeit kann Leberkrebs erzeugen», warnte der Wissenschaftler.
Das Risiko für den Verbraucher sei, dass er als Laie das giftige Kraut zwischen Salatblättern kaum erkennen könne. «Laien können im Prinzip keinen Unterschied zwischen Rucola und der Giftpflanze sehen», sagte Wiedenfeld. Auch in anderen Supermärkten habe es schon verdächtige Funde gegeben. «Weitere Proben sind mir zur Prüfung angekündigt», sagte der Wissenschaftler. Er habe die Ergebnisse seiner Untersuchung auch dem Bundesamt für Risikobewertung in Berlin zugeleitet, bisher aber keine Antwort erhalten.
Nach Angaben von Plus-Sprecherin Christina Stylianou sei die betroffene Charge komplett aus dem Sortiment genommen worden, um jedes Risiko auszuschließen. Der Lieferant des Salats sei kontaktiert und um eine stärkere Kontrolle der Lebensmittel gebeten worden.