Fußbodenbelag Fußbodenbelag: Teppiche und Teppichböden mit Wohlfühlfaktor

Bonn/Hamburg/dpa. - «Bei abgepassten Teppichen wie Läufern oder Vorlegern sindlangflorige Verarbeitungen mit großem Gewicht bereits seit einigerZeit der Renner», erläutert Richard Kille, Fachobmann Bodenbelag imZentralverband des Raumausstatterhandwerks (ZVR) in Bonn.Spaghetti-Velours und die so genannten Shakes mit ihren langen,flauschigen Fäden sind nicht nur für die Füße eine Wohltat.
«Berühren, drauf fläzen und wohl fühlen», heißt hier die Devise.«Neu ist, dass diese abgepassten Teppiche nicht mehr nur inStandardmaßen zu haben sind», sagt Kille. «Sowohl Raumausstatter alsauch Teppichhändler fertigen immer mehr nach seinen Maßvorgaben.»
Nach den abgepassten Teppichen erobern die langen Fäden der Florejetzt auch die Auslegware. «Es gibt kaum einen Markenhersteller, derkeinen langflorigen Belag anbietet», betont André Quinkler, Sprecherdes Verbandes der deutschen Heimtextilien-Industrie in Wuppertal.
Allerdings sind die dicken Teppich nicht für jeden empfehlenswert.«Allergiker sollten auf solche Gewebe verzichten», rät AnjaSchwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) inMönchengladbach. Denn dort können sich Staub und Tierhaare sammeln.Menschen mit Allergien sollten sich lieber kurze Gewebe aussuchen.
Diese scheinen sich in ihrer Optik und Haptik immer mehr denglatten Fußbodenbelägen anzunähern. «Es gibt immer mehr brettharte,flache Schlingen», erklärt Raumausstatter Kille. Auf solchen flachenTeppichböden finden aber auch abgepasste Kuschelteppiche immer nocheinen Platz.
Die unterschiedlichen Materialien lassen sich nicht nuraufeinander anordnen, sie können auch auf einer ebenen Flächekombiniert werden. So kann nach Angaben von Raumausstatter Kille einRaum komplett mit einem Hartbodenbelag wie Parkett ausgestattetwerden, und in einer großflächige Aussparung in der Mitte werde dannTeppichboden lose verlegt. Bei Bedarf kann dieser ausgetauschtwerden. In jeden Teppichboden können Aussparungen geschnitten undModule eingesetzt werden. «Auch Glas, Edelstahl, Keramik oderNaturstein kann verwendet werden», betont Kille.
Wem diese Gestaltungsmethode zu aufwendig ist, der kann mit einemstrukturierten Teppichboden Abwechslung schaffen. «Ich sehe einenTrend hin zu Teppichböden mit unterschiedlich langem Flor», erläutertHelmut Klingenberger, stellvertretender Leiter des DeutschenTeppich-Forschungs-Instituts (TFI) in Aachen. So erscheint etwa eineSchlingenware durch unterschiedliche Höhen wie ein Raster.
«Durch Licht-und-Schatten-Spiele bekommt ein solcherStrukturteppich eine interessante Optik», betont Norbert Kullrich,Vertriebsleiter beim Fachhändler Teppich Kibek in Elmshorn beiHamburg. Diese ersetzt gerne das Spiel mit Farben.