1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Freizeitsport: Freizeitsport: Spaß auf Rollen

Freizeitsport Freizeitsport: Spaß auf Rollen

Von Florian Oertel 27.07.2005, 12:43
Alltagstaugliche Flitzer: Der Skateshoe hat eine eingearbeitete Achse mit Rollen und taugt sowohl zum Skaten als auch zum Gehen. (Foto: dpa)
Alltagstaugliche Flitzer: Der Skateshoe hat eine eingearbeitete Achse mit Rollen und taugt sowohl zum Skaten als auch zum Gehen. (Foto: dpa) Skateshoe

Hannover/Bocholt/dpa. - «Irgendwie hat der Mensch wohl das Bedürfnis, sich ohne größereMühe auf Rollen fortzubewegen», sagt Bernhard Heinz aus München. Er organisiert auf der Ispo die «BrandNew Awards», bei der zahlreiche Sportneuheiten vorgestellt werden. Und darunter sind eben auch solche mit Rollen oder Rädern - in diesem Jahr sogar mehr als 2004. Ob dabei ein Klassiker ist, mit dem Jungs und Mädchen auch in einigen Jahren noch durch die Stadt brausen, muss sich freilich zeigen.

Spektakulärste Roll-Neuheit dieses Jahres ist das Windboard - ein langes Skateboard mit dicken, luftbefüllten Rollen und einem Segel, wie es auch die Surfer benutzen. «Die Idee dazu entstand aus der Not heraus, weil unsere Eltern uns nicht zum See oder ans Meer zum Surfen fahren wollten», erzählt René Reimann vom Hersteller Windboard.com aus Hannover, auf dessen Webseite das Gefährt erhältlich ist.

Fahrten mit dem Windboard sind zwar nicht auf der Straße möglich, dafür aber etwa auf leeren Parkplätzen oder Feldwegen. «Auf festem Sand funktioniert es auch», sagt Reimann. Die Position des Mastes ist verstellbar. Wer will, kann das Segel ganz abmontieren und nur mit dem großen Board fahren. Die Flexibilität hat allerdings ihren Preis:Komplett mit Segel kostet das Board 1000 Euro.

Auf den ersten Blick nur schwer als Rollgerät zu erkennen ist der Skateshoe vom gleichnamigen Hersteller mit Sitz in Bocholt. Dahinter verbirgt sich, was der Name andeutet: ein Sportschuh, in dessen Sohle eine Achse eingearbeitet ist, auf deren Enden wiederum die Rollen gesteckt sind. «Damit kann man fahren und gehen oder auch Treppen steigen. Die sind richtig alltagstauglich», erklärt Rainer Maiores, der Erfinder des Skateshoe.

Ähnlich wie Inline-Skates macht auch der Rollen-Schuh zahlreicheKunststücke möglich - Sprünge und Drehungen beispielsweise. Wem vor allem ein modisches Auftreten wichtig ist, der kann zwischen mehreren Aufsätzen für die Oberseite auswählen. «Es gibt zum Beispiel welche in Hawaii-Optik», sagt Maiores. In der Basisversion kostet das Gefährt 99 Euro.

Weniger für Fahrer mit akrobatischen Ambitionen als für solche, in deren Umkreis es nicht genug perfekt geteerte Wege gibt, sind neue Skates namens Skorpion gedacht. Entwickelt wurden sie in Neuseeland. «Da hatten viele Jungs und Mädchen Probleme mit ihren Inlinern, weil die Straßen oft so schlecht sind», sagt Jörg Mager von der Vertretung des Unternehmens in Hamburg.

«Mit dem Skorpion kann man über Gras, Schotter oder Pflastersteine fahren.» Möglich machen das Rollen, die um einiges größer und härter sind als bei Inlinern. Anders als diese haben die Skorpion-Skates zudem keine Schuhe, sondern werden unter normale Sneakers geschnallt. In Deutschland sollen die «Offroad-Skates» nach Magers Worten vom späten Sommer an zu Preisen von etwa 100 Euro erhältlich sein.

Schon dem Namen nach an BMX-Bikes orientiert sich eine weitereRoll-Neuheit: das KMX. «Das "K" steht dabei für Kart», erklärt Markus Schäpermeier von der Vertretung des Herstellers in Lippstadt. Im Gegensatz zum BMX hat das KMX drei Räder - hinten ein großes und vorn zwei kleine. Der Fahrer nimmt auf einem tiefen Sitz Platz. Da die Pedale ganz vorn angebracht sind, ähnelt seine Position der eines Liegeradfahrers.

«Man kann mit dem KMX kleine Sprünge machen oder auf zwei Rädernfahren», erklärt Schäpermeier. Da das Gefährt einen sehr tiefenSchwerpunkt hat, ist es vergleichweise einfach, dabei die Balance zu halten. «Es ist leicht zu lernen, aber Stunts wie mit einem BMX-Rad sind natürlich nicht möglich.» Das KMX kostet 1090 Euro und ist bei zahlreichen Fahrradhändlern erhältlich.

Ebenfalls noch nicht lange zu haben sind mehrere Gefährte einesSchweizer Herstellers, die sich zwar Skateboards nennen, aber dennoch futuristisch daher kommen. So besteht zum Beispiel das «C 81» von Airflow Skateboards aus einem Schaumstoffkern, der von Fiberglas ummantelt ist. Das macht das Board nach Worten von Mitarbeiter Roman Haltiner besonders leicht. «Man ist damit viel schneller unterwegs als mit anderen.» Große, weiche Rollen tun ihr Übriges. Mit Rollen und Achsen kostet das High-Tech-Skateboard etwa 300 Euro.

Das Windboard ist unter anderem für Freizeitsportler gedacht, die nicht das Meer vor der Nase haben. (Foto: dpa)
Das Windboard ist unter anderem für Freizeitsportler gedacht, die nicht das Meer vor der Nase haben. (Foto: dpa)
Windboard
Querfeldein auf zweimal vier Rollen: Mit den Skorpion-Skates geht es auch über Schotter oder Gras. (Foto: dpa)
Querfeldein auf zweimal vier Rollen: Mit den Skorpion-Skates geht es auch über Schotter oder Gras. (Foto: dpa)
Skorpion