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Steigende Strom- und Gaspreise in 2021  Steigende Strom- und Gaspreise in 2021 : aufgrund der Corona-Pandemie

26.11.2020, 13:50
Die Corona-Krise entwickelt sich zunehmend zu einem Preistreiber in Sachen Strom.
Die Corona-Krise entwickelt sich zunehmend zu einem Preistreiber in Sachen Strom. pixabay.de © Gerd Altmann

Die Corona-Krise belastet die Menschen massiv und führt zu extrem hohen Kosten. Das zeigt sich unter anderem daran, dass mit steigenden Strom- und Gaspreisen für 2021 zu rechnen ist. Die Pandemie wirkt sich auf verschiedene Preistreiber aus, die für eine Verteuerung von Strom und Gas sorgen. Hinzu kommt, dass die EEG-Umlage, die die Umwelt schützen soll, zu höheren Kosten führt. Weitere Faktoren sind das gesteigerte Interesse am Homeoffice und die Verschiebung des Verbrauchs. Des Weiteren ist der Strompreis an der Börse gefallen und auch das Social Distancing fördert einen erhöhten Stromverbrauch.

Verschiedene Preistreiber beim Strom

Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf den Strompreis am Markt nehmen. Unter anderem hängt er von den Kosten ab, die für bestimmte Rohstoffe zu zahlen sind. Wenn die Preise für Kohle, Öl und Gas sinken, dann steigt häufig der Preis für Strom. Im Rahmen der Corona-Krise sind die Rohstoffpreise in den Keller gegangen, da viele Industrien ihre Produktion einschränken oder ganz herunterfahren mussten. Im Unterschied zu anderen Situationen betraf dieses Problem nicht einen bestimmten Markt oder ein einzelnes Land, sondern traf global sämtliche Märkte.

Allerdings existieren noch viele weitere Faktoren, die Einfluss auf den Strompreis nehmen. Hierzu zählen beispielsweise die Beschaffungskosten. Es gibt viele tausend Stromanbieter am Markt. Diese erzeugen aber nur in geringem Maß selbst Strom. Die meisten beschaffen sich ihren Strom von den großen Energiekonzernen RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW oder kaufen diesen an der Börse. Des Weiteren müssen Steuern, Abgaben und Umlagen bezahlt werden. All dies führt zu höheren Kosten. Da die Preise für solche Nebenkosten stark angestiegen sind, kostet auf der Strom in Zukunft mehr.

Die EEG-Umlage steigt

Die EEG-Umlage ist als Werkzeug gedacht, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland voranzutreiben. So wird die Differenz zwischen den Stromproduktionskosten und dem aktuellen Marktpreis vom Staat bezahlt. Dies erfolgt über die sogenannte EEG-Umlage, die von allen Stromverbrauchern zu zahlen ist. Allerdings sind vor allem Privathaushalte hiervon betroffen, da energieintensive Stromverbraucher wie Industriebetriebe von der EEG-Umlage ausgenommen sind.

Aktuell ist im Gespräch, die EEG-Umlage anzuheben. Hierdurch sollen trotz der Krise finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um den Umbau der deutschen Industrie hin zu einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben. Wenn es dazu kommt, dass die EEG-Umlage steigt, müssen die Verbraucher pro Kilowattstunde mehr Geld bezahlen, was zu höheren Strompreisen führen würde. Das muss allerdings nicht sein. Der klimafreundliche Enerieanbieter Entega ist beispielsweise ein guter Ansprechpartner, wenn es darum geht, auch in 2021 von günstigem Strom zu profitieren.

Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice

Im Rahmen der Corona-Krise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Unternehmen haben erkannt, dass digitale Kanäle wichtig sind, um in Krisenzeiten weiter wirtschaften und den eigenen Arbeitsprozessen weiter nachgehen zu können. Sowohl große Konzerne als auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) durchlaufen daher aktuell eine digitale Transformation und nutzen Technologien, die vor kurzer Zeit noch nicht im Einsatz waren. Ein typisches Beispiel hierfür ist das Homeoffice.

Wenn Menschen von zu Hause aus arbeiten wollen oder sollen, benötigen sie hierfür das geeignete Equipment. Hierzu gehören unter anderem Laptops und andere digitale Endgeräte. Diese verbrauchen eine Menge Strom und müssen nahezu täglich aufgeladen werden. Entsprechend wird es dazu kommen, dass der Verbrauch der privaten Haushalte ansteigt. Zudem sind Arbeitnehmer im Alltag auf die Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen angewiesen. Was früher in einem kurzen Gespräch geklärt werden konnte, muss heute per Mail oder Messenger ausgehandelt werden. All dies kostet Energie und führt somit zu einem erhöhten Stromverbrauch.

Der Verbrauch hat sich verschoben

Im Rahmen der Corona-Krise hat ein deutlicher Wandel im Stromverbrauch stattgefunden. Früher waren es vor allem große Industriebetriebe, die stromintensiv gearbeitet haben und bei denen entsprechend ein hoher Verbrauch festzustellen war. Solche Industriebetriebe können im Rahmen der Corona-Krise nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Viele Angestellte sind in Kurzarbeit und wer die Möglichkeit dazu hat, geht ins Homeoffice.

Das hat dazu geführt, dass viele Verbraucher, die sonst große Abnehmer waren, aktuell keinen Strom benötigen. Entsprechend konnten die Energieversorger weniger Geld bei diesen Unternehmen einholen. Ein Ausgleich durch den gestiegenen Verbrauch im privaten Bereich erfolgte nur teilweise. Entsprechend ist es für die Energieanbieter nötig, Preisanpassungen vorzunehmen, um ihrem Geschäftsmodell auch in Zukunft nachgehen zu können.

Der Einfluss der CO2-Zertifikate auf den Strompreis

Im Rahmen des Umweltschutzes soll dafür gesorgt werden, dass möglichst wenig CO2 produziert wird. Deswegen müssen Unternehmen, die CO2 erzeugen, sogenannte CO2-Zertifikate erwerben. Abhängig davon, wie viel CO2 ausgestoßen wird und wie groß die Nachfrage nach solchen Zertifikaten ist, desto höher ist deren Preis. Aufgrund der Corona-Krise ist die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten jedoch deutlich gesunken. Viele Industrieunternehmen können ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen und auch der Flugverkehr ist in weiten Teilen zum Erliegen gekommen. Entsprechend gibt es weniger Unternehmen, die CO2 produzieren wollen und auf solche Zertifikate angewiesen sind.

Das führt dazu, dass CO2-Zertifikate am Markt deutlich günstiger zu haben sind. Die Energieanbieter können diese somit günstig einkaufen und ihren Strom daher preiswerter produzieren. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass solche Einsparungen selten und nur in geringem Maß an die Kunden weitergegeben werden. Es werden daher vor allem Neukunden sein, denen günstigere Tarife angeboten werden können. Bei Altverträgen wird es eher so sein, dass die bestehenden Preise konstant bleiben oder sogar ein wenig angehoben werden, um die anderen Faktoren auszugleichen, die im Rahmen der Corona-Krise zu höheren Kosten geführt haben.

Social Distancing führt zu einem steigenden Stromverbrauch

Nicht zuletzt hat das Social Distancing dazu geführt, dass immer mehr Menschen Zeit zu Hause verbringen. Gerade während des Lockdowns gab es quasi keine Möglichkeit, nach draußen zu gehen und an Aktivitäten teilzunehmen. Entsprechend haben sich mehr Menschen zu Hause aufgehalten, Musik gehört, Filme gestreamt oder sich im Internet bewegt. All dies hat dazu geführt, dass der Stromverbrauch im privaten Bereich stark angestiegen ist. Das wird sich im kommenden Jahr auf die Vorauszahlungen auswirken, die Privatverbraucher leisten müssen, um Strom und Gas zu erhalten.