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Nachrüstungen Nachrüstungen: Was bedeuten die Beschlüsse des Diesel-Gipfels für mein Auto?

Von Christina Scholten 03.08.2017, 11:16
Welche Konsequenzen haben die Beschlüsse vom Diesel-Gipfel für Verbraucher?
Welche Konsequenzen haben die Beschlüsse vom Diesel-Gipfel für Verbraucher? dpa

Nach dem Diesel-Gipfel in Berlin fragen sich viele: Was bedeuten die Beschlüsse für mich und meinen Diesel konkret? Wichtige Vertreter aus Politik und Autobranche sind zusammen gekommen, um die Zukunft des Diesels in Deutschland zu besprechen. Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht.

Was ist auf dem Diesel-Gipfel besprochen worden?

Der Dieselgipfel von Politik und Autobauern hat Leitlinien beschlossen, damit weniger Schadstoffe in die Luft gelangen. In der Woche zuvor wurde in Stuttgart ein Urteil beschlossen, das Fahrverbote für bestimmte Diesel möglich macht. Großstädte haben mit einer hohen Stickoxidbelastung zu kämpfen und erhoffen sich durch das Verbot von Diesel-Fahrzeugen eine Entlastung. Für die Autobranche könnten solche Verbote ein herber Verlust in den Verkaufszahlen ihrer Diesel-Fahrzeuge bedeuten, deswegen wollten sie eine Lösung auf dem Gipfel finden, dies zu umgehen.

Was ist das Resultat des Diesel-Gipfels?

Beschlossen wurde, dass mehr als fünf Millionen Dieselautos in Deutschland mit einer neuen Software nachgerüstet werden sollen, um weniger Schadstoffe ausstoßen. Darin enthalten sind 2,5 Millionen Fahrzeuge von Volkswagen, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. Einen Umbau der Hardware soll es aber nicht geben: „Wir halten es im Grunde genommen für ausgeschlossen, Hardware-Nachrüstungen vorzunehmen“, sagte VW-Chef Matthias Müller.

Welche Diesel sollen nachgerüstet werden?

Die von der Nachrüstung betroffenen Fahrzeuge sind Autos aus der Emissionsklasse Euro 5 und teilweise Euro 6. Angeboten werden die Nachrüstungen von BMW, Daimler, Opel und Volkswagen. Für die Halter würden keine Kosten entstehen. Die Aktion soll auch keinen Einfluss auf Motorleistung, Verbrauch oder Lebensdauer haben.

Wo finde ich heraus, welche Diesel-Norm mein Auto hat?

Wer sich nicht sicher ist, welche Diesel-Norm sein Auto hat, kann es einfach auf dem Fahrzeugschein prüfen. Dort steht es bei den Angaben zum Fahrzeug.

Was ist, wenn mein Diesel eine ältere als die Emissionsklasse Euro 5 hat?

Für ältere Diesel-Autos sind keine Pläne für die Nachrüstung vorgesehen. BMW kündigte eine „Umweltprämie“ von bis zu 2000 Euro an für Kunden mit einem Dieselfahrzeug mit Euro-4-Abgasnorm oder älter. Bedingung ist demnach der Erwerb eines BMW-Elektroautos i3, eines Plug-in-Hybrids oder eines Dieselwagens mit der Euro 6-Norm. Die Aktion soll bis Ende 2017 laufen. Welche Alternativen sonst noch für ältere Modelle möglich sind, ist unklar.

Was hat es mit den Fahrverboten auf sich?

Weil die Luft so stark mit Schadstoffen belastet ist, könnte es in Stuttgart ab 2018 Fahrverbote für Dieselfahrzeuge geben, die nicht die Abgasnorm erfüllen. An Tagen mit Feinstaubalarm sollen sie nicht mehr durch bestimmte Stadtteile fahren dürfen, unter anderem im Stuttgarter Talkessel. Auch andere Städte wie Hamburg, München oder Köln planen solche Fahrverbote an kritischen Tagen. Am stärksten davon betroffen werden wahrscheinlich die Halter von Diesel-Fahrzeugen unter der Emissionsklasse 5 sein, die mit Bußgeldern rechnen müssen, wenn sie trotz Fahrverbots mit ihren Fahrzeugen in die Städte fahren.

(mit Material der dpa)