Mehr Sicherheit für Jugendliche online Facebook führt Teen-Konten ein – was Eltern jetzt tun und wissen sollten
Eltern bekommen künftig mehr Einfluss darauf, wie ihre Teenager Facebook und Messenger nutzen. Mit den neuen Teen-Konten setzt Meta auf strengere Privatsphäre, eingeschränkte Nachrichten und Zeitlimits. Doch entscheidend ist ein Punkt, den viele Familien bisher übersehen.

Magdeburg - Eltern von Teenagern bei Facebook können künftig mehr Einfluss auf die Inhalte, Nutzung und Kontaktmöglichkeiten ihrer Kinder in dem Netzwerk nehmen. Dazu erhalten Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren automatisch ein Teen-Konto bei Facebook und auch beim Facebook-Messenger, wie Meta mitteilt.
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Bei Instagram waren Teen-Konten bereits Ende 2024 eingeführt worden. Seitdem seien die Maßnahmen dort noch um Limits für Instagram-Lives von Teens sowie um weitere Einschränkungen bei Direktnachrichten erweitert worden, so Meta weiter.
Wichtig: Nur mit korrektem Alter greifen die Schutzmaßnahmen
Egal, ob Instagram oder Facebook: Die Schutzmaßnahmen beziehen sich auf das Mindestalter ab 13 Jahren, das Meta für die Nutzung seiner Netzwerke vorschreibt. Die Schutzmaßnahmen greifen aber nur, wenn bei der Anmeldung das korrekte Alter angegeben wird, erklärt die EU-Initiative „Klicksafe“.
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Beim Download und bei der Anmeldung werde das Alter aber nicht überprüft. Eltern, die ihrem Teenager die Nutzung von Instagram, Facebook oder Facebook Messenger erlauben möchten, sollten das jeweilige Konto gemeinsam einrichten, rät die Initiative.
Diese Einstellungen schützen Jugendliche vor Fremden und Mobbing
Jugendliche werden automatisch auf restriktivere Inhaltseinstellungen gesetzt. Und für Teen-Konten gelten die strengsten Privatsphäre-Standardeinstellungen („privat“): Neue Follower müssen akzeptiert werden und alle, die einem nicht folgen, können die eigenen Inhalte nicht sehen. Jugendliche unter 16 Jahren können diese Einstellungen Meta zufolge nur gemeinsam mit einem Elternteil in einem Bereich namens Elternaufsicht anpassen.
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Darüber hinaus gilt für Teen-Konten unter anderem Folgendes:
- Einschränkungen bei Nachrichten
Teenager können nur von Personen, denen sie folgen oder mit denen sie bereits in Verbindung stehen, Nachrichten erhalten. Eltern können dabei sehen, mit wem ihr Kind in den letzten sieben Tagen gechattet hat, haben aber keinen Einblick in die Nachrichteninhalte.
- Maßnahmen gegen Beleidigungen und Mobbing
Teens können nur von Personen, denen sie folgen, markiert oder in Inhalten erwähnt werden. Funktionen wie „Kommentare/Nachrichten verbergen“ werden automatisch für Jugendliche aktiviert. Das bedeutet, dass etwa Beleidigendes oder Anstößiges aus Kommentaren und Direktnachrichten gefiltert wird.
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- Zeitlimits
Benachrichtigungen fordern Teenager auf, die Apps nach einer Stunde Nutzung pro Tag zu verlassen. Eltern können diese Benachrichtigung in der Elternaufsicht auch noch strenger gestalten und eine App für bestimmte Zeiträume ganz sperren.
- Nachtmodus
Zwischen 22.00 und 7.00 Uhr werden Benachrichtigungen stummgeschaltet und automatische Antworten auf Direktnachrichten verschickt.
Warum Gespräche über Instagram & Co. in der Familie unverzichtbar sind
Auch mit Teen-Konten bleibt die kontinuierliche Begleitung durch Erziehungsberechtigte wichtig: Eltern sollten mit ihren jugendlichen Kindern über Trends und Schönheitsideale sprechen, die in den Netzwerken vorgelebt werden, rät „Klicksafe“. Vor allem Jugendliche in der Pubertät belasteten soziale Vergleiche und körperbezogene Ideale.
Außerdem raten die Experten, Social Media zum Thema in der Familie zu machen. Eltern sollten ihre Kinder beispielsweise einmal fragen, an welchen Challenges sie schon einmal teilgenommen haben oder teilnehmen würden - oder auch welchen Kanälen und Influencerinnen sie folgen und warum.