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Elektrosmog Elektrosmog: Umstrittene Belastung durch Funkwellen

Von Sarah Hans 25.07.2001, 09:36

Salzgitter/gms. - Viele Menschen fürchten, dass der Elektrosmog - ähnlich wie seinluftverschmutzender Namensvetter - gesundheitliche Probleme bereitet.Experten zufolge ist zwischen zwei Arten von Strahlung zuunterscheiden: den niederfrequenten elektrischen und magnetischenFeldern, die von Leitungen und Geräten wie Waschmaschine, Staubsaugerund Geschirrspüler ausgehen, sowie den hochfrequentenelektromagnetischen Feldern, die beispielsweise aus Handys strahlen.

Ein kausaler Zusammenhang «zwischen Krankheitsbildern undelektromagnetischen Feldern ist gegenwärtig keineswegs erwiesen»,gibt das Bundesamt für Strahlenschutz angesichts vorschneller Urteilezu bedenken. Doch nimmt man auch dort die Lage angesichts vonBerichten aus der Bevölkerung, die von gesundheitlichen Problemen imZusammenhang mit elektromagnetischen Feldern berichten, durchausernst.

Wenngleich die Wissenschaft die schädlichen Wirkungen desElektrosmogs bisher weder beweisen noch widerlegen konnte, reichenOlaf Schulz «die bestehenden wissenschaftlichen Unsicherheiten» aus,um zur Vorsicht zu mahnen. Aus diesen Gründen empfiehlt das Bundesamtfür Strahlenschutz «unnötig hohe Felder zu vermeiden». Hinsichtlichniederfrequenter Felder wie im Haushalt, heisst das vor allem,Abstand zu halten, beispielsweise zwischen einer Elektroheizung unddem Kinderbett.

Fast alle Menschen sind im Laufe eines Tages denunterschiedlichsten hoch- und niederfrequenten Feldern ausgesetzt,ohne dass es sie stört. Einige Personen, die sich selber alselektrosensibel bezeichnen, schreiben diesen Feldern jedochgesundheitliche Beeinträchtigungen zu und zwar bereits beiIntensitäten, wie sie stets und ständig im Alltag anzutreffen sind.

Dieter Küsters vom Umweltanalytikbüro Biolog aus Münster erläutertdazu: «Strahlenfelder niedriger Frequenzen bis 50 Hertz Wechselstromkönnen störend wirken» und ergänzt, dass «mit zunehmenderElektrifizierung auch die Anzahl der künstlichen Quellen vonelektromagnetischen Feldern steigt.» Dieser Umweltfaktor, dem Menschund Tier Tag für Tag ausgesetzt sind, könne mitunter problematischsein. Der Sachverständige nimmt Messungen in Haushalten vor und gibtSanierungsvorschläge, die Abhilfe vom Elektrosmog schaffen sollen.

Ob oder ab welcher Intensität durch die Strahlung jedochgesundheitliche Konsequenzen zu befürchten sind, ist bislangumstritten und wird in diversen Studien untersucht. Das Bundesamt fürStrahlenschutz stützt sich unterdessen auf den wissenschaftlichenErkenntnisstand sowie das Prinzip der Vorsorge. «Die bestehendenGrenzwerte schließen die wissenschaftlich nachgewiesenengesundheitlichen Risiken zwar mit Sicherheit aus», erläutert OlafSchulz. «Doch sollte vorsorglich, um mögliche Risiken zu reduzieren,dafür gesorgt werden, dass auch unterhalb der Grenzwerte unnötig hoheFelder vermieden werden».

Literatur: Ein Ratgeber «Elektrosmog» kann zum Preis von zehn Markbestellt werden bei der Verbraucher-Zentrale Hessen, GroßeFriedberger Straße 13-17, 60313 Frankfurt (Tel.: 069/ 97 20 10 38,Fax: 069/ 97 20 10 40, Internet: www.verbraucher.de).