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Bowle Bowle: Prickelndes Sommergetränk

Von Monika Hillemacher 02.06.2005, 19:16

Halle/MZ. - Typische Früchte einer Sommerbowle sind Erdbeeren, Kirschen, Brombeeren, Himbeeren, Melonen, Ananas, Apfelsinen, sogar Bananen. Liebhaber starker Aromen füllen Rosen- oder Selleriebowle ins Glas. Allen Variationen ist gemeinsam, dass sie mit Wein angesetzt und mit Sekt aufgegossen werden.

Eine Flasche Wein - ein Teil wird für den Ansatz benötigt, der Rest später aufgefüllt - und eine Flasche Sekt ergeben mindestens zehn Tassen Bowle, lautet eine Faustregel. Für alkoholfreie Bowlen lassen sich Früchtetees und statt Sekt Mineralwasser verwenden. An heißen Tagen sorgt ein Halb-und-halb-Aufguss aus Mineralwasser und Sekt dafür, dass die Bowle nicht zu schnell zu Kopf steigt.

Das für den Bowleansatz verwendete Obst sollte frisch und gut gereift sein. Es wird zerkleinert, Erdbeeren oder Kirschen können auch im Ganzen genommen werden. Die Früchte müssen mit etwas Zucker bestreut werden, damit sich ihr Aroma im Weinbad voll entfalten kann. Alternativ zum Zucker bietet sich Fruchtsirup zum Marinieren an, Likör oder Obstbrand verfeinern den Geschmack. "Erdbeerlikör zu Erdbeeren, Kirschwasser zu Kirschbowle", rät Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des deutschen Spirituosenverbandes in Bonn.

Sprudel vor dem Servieren

Pia Gaßmann, Präsidentin des Deutschen Hausfrauenbundes in Bonn, empfiehlt, für Bowle Früchte und Wein in einem gut verschließbaren Gefäß anzusetzen, weil dann "das Aroma erhalten bleibt." Deshalb sollte selbst das Loch im Deckel spezieller Bowletöpfe mit Küchenkrepp verschlossen werden. So verpackt, kommt der Ansatz für mehrere Stunden in den Kühlschrank. Dort saugen sich die Früchte mit Alkohol voll. Die Wirkung spüren Bowle-Trinker, wenn sie von den Früchten naschen: "Davon bekommen Sie einen Schwips!", schmunzelt Gaßmann und rät dringend, Kinder von dem Getränk fern zu halten.

Damit es lange prickelt, kommen gut gekühlter Sekt oder Mineralwasser erst kurz vor dem Servieren in die Bowle. Die Mischung darf nur leicht umgerührt werden, sonst verflüchtigt sich die Kohlensäure. Kalt schmeckt Bowle am besten. "Die richtige Temperatur liegt bei etwa fünf bis acht Grad", erläutert Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Mainz. Das Getränk bleibe lange kalt, wenn der Bowletopf in einem mit Eisstücken gefüllten Gefäß auf den Tisch kommt. Die Zugabe von Eiswürfeln in das Getränk verwässert die Bowle und sollte vermieden werden.

Dekorative Eiswürfel

Stattdessen gibt es dekorative Kühlmöglichkeiten: fruchtförmige Plastikeinsätze, gefrorene Obstscheiben oder -stückchen sowie zu Würfeln gefrorenen Fruchtsaft. Exotisch wirkt es, wenn Obststückchen, Waldmeister- oder Minzeblättchen oder Rosenblätter in die Würfel eingebettet sind.

Bei der kindertauglichen Gummibärchen-Bowle aus Obst, einer Flasche Birnensaft, einigen Löffeln Birnendicksaft und Mineralwasser stecken die Gummibärchen in Fruchtsaft-Eiswürfeln. Sie kommen in die Bowletasse, nicht in den Topf.