1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Unfall im Ausland: Unfall im Ausland: Schutzbrief hilft in der Not

Unfall im Ausland Unfall im Ausland: Schutzbrief hilft in der Not

Von Kerstin Metze 05.07.2004, 19:16

Halle/MZ. - "Wer eine Auto-Urlaubsreise ins Ausland ohne Schutzbrief antritt, steht im Fall des Falles mitunter vor gewaltigen Problemen", mahnt Sven Kretzschmar von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Beispiele für Notfälle gibt es Dutzende: Angefangen von der ganz normalen Panne über den Verlust von Dokumenten und Autoschlüsseln, vom Verirren in unbekanntem Gelände bis hin zum schweren Unfall, bei dem Insassen ins Krankenhaus und das Auto auf den Schrottplatz müssen. "Unseren bislang teuersten Fall wickeln wir derzeit nach einem Krankenfall in Florida ab", erzählt Richard Ledl, Leiter Schaden der ADAC-Schutzbrief Versicherung. "Bislang belaufen sich die Kosten für eine 81-jährige Frau, die nach Niereninfektion und Blutvergiftung ins Koma fiel und vier Monate ins Krankenhaus musste, auf 556 000 Euro."

Die Krankenversicherung wird insbesondere empfohlen, weil selbst mit der neuen Europäischen Krankenkarte der Rücktransport in die Heimat nicht abgesichert ist. Die Krankenrücktransport-Kosten zahlen die gesetzlichen Kassen grundsätzlich nicht, unabhängig vom Land. Eine Beförderung mit dem Flugzeug beispielsweise von Palma de Mallorca nach Leipzig kann aber durchaus 10 000 Euro kosten.

Die Stiftung Warentest (Heft 06 / 04 "Finanztest") hat herausgefunden, dass es Jahresverträge für eine private Auslandskrankenversicherung schon ab fünf Euro gibt, beispielsweise bei der DBV-Winterthur übers Internet. Mit solchen Policen kann man beliebig oft in einem Jahr bis zu 42 Tage am Stück verreisen.

Aber: Das versicherte Risiko sollte genau studiert werden. Die meisten Versicherer zahlen nach Angaben von Finanztest den kostspieligen Rücktransport nur, wenn er medizinisch absolut notwendig ist. Lediglich der ADAC, Elvia, Europäische Reise, HuK-Coburg, HanseMerkur und Karstadt-Quelle böten den Rücktransport an, wenn er "auch aus sozialen Gründen sinnvoll" ist. Das heißt, wenn beispielsweise Mutter und Kinder zusammenbleiben sollen oder wenn in der Heimat wichtige Verpflichtungen warten.

Wer eine private Auslandskrankenversicherung vordergründig wegen des Krankenrücktransportes abschließt, sollte zuvor andere abgeschlossene Versicherungen checken. Die Schutzbriefe von Automobilclubs oder Versicherungen enthalten mitunter die mobile Hilfe nach einem notwendig gewordenen Krankenhausaufenthalt bereits. Deshalb offerieren einige Anbieter, wie beispielsweise der ADAC seinen Plus-Mitgliedern, für die der Krankenrücktransport schon inklusive ist, auch günstigere Krankenversicherungstarife.