Straßenverkehrsordnung Straßenverkehrsordnung: Reißverschluss-System muss beachtet werden
Stuttgart/gms. - Immer wenn sich zwei Fahrstreifen zu einer Spurverengen, gilt das vielbeschworene Reißverschluss-System. Es siehtvor, dass sich Kraftfahrer im harmonischen Wechsel - ein Fahrzeug vonrechts, eines von links - auf dem weiterführenden Fahrstreifeneinfädeln, so der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart. Obwohl es sichdabei um ein denkbar einfaches Prinzip handelt, «klemmt» häufig derReißverschluss, weil manche Autofahrer das System nicht beachten.
Laut dem ACE besteht der typische Verhaltensfehler darin, dassAutofahrer bereits viel zu früh und zu weit von der Verengungentfernt auf die weiterführende Spur wechseln. Nach der im Februarnoch einmal präzisierten Straßenverkehrsordnung darf aber erst«unmittelbar vor Beginn der Verengung» eingefädelt werden. Sonstkommt es zu schnell wachsenden Verkehrsstaus, ungenutztem, weilbrachliegendem Verkehrsraum und erhöhtem Unfallrisiko.
Ausgelöst wird die Crashgefahr laut ACE durch eine Kette vonMissverständnissen und Aggressionen. Zum Beispiel dann, wennAutofahrer ausscheren und mit ihrem Wagen beide Spuren blockieren.Sie können sich damit jedoch sogar wegen Straßenverkehrsgefährdungund Nötigung strafbar machen. Jedenfalls handeln sie falsch bei demVersuch, den zu Unrecht der Drängelei bezichtigten Autofahrern denWeg nach vorne zu versperren.
Am besten funktioniert das System nach ACE-Angaben, wenn aufbeiden Spuren das Tempo angemessen gedrosselt und ausreichend vielAbstand zum Vordermann gelassen wird. So dürften auch dieUnfallzahlen zurückgehen. Jährlich werden etwa 6000 Unfälleregistriert, weil Kraftfahrer das Reißverschluss-System ignorierenund durch plötzliche Start-, Spurwechsel- und Bremsmanöverinsbesondere Auffahrunfälle verursachen. Beim Wechsel desFahrstreifens muss der Blinker gesetzt werden. Wer das vergisst underwischt wird, riskiert ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Mark. 60Mark müssen bezahlt werden, wenn wegen unterbliebenen Blinkens einanderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird.