Sportwagen Sportwagen: Die Schnellsten der Schnellen

Hamburg/dpa. - Und dieAuswahl wächst: In Deutschland werden fast 20 Serien-Modelleangeboten, die schneller als 250 km/h fahren, sechs davon lassen auchdie 300 km/h-Marke hinter sich.
Die schnellsten Autos kommen vorerst weiterhin aus Italien -wenngleich der Rekordhalter deutsche Wurzeln hat. Der Lorbeer für denrasantesten Renner gebührt derzeit dem neuen und unter Schützenhilfevon Audi entwickelten Lamborghini Murciélago mit einerHöchstgeschwindigkeit von 330 km/h. Auf 320 km/h kommt als zweiterder Ferrari F 550, und auf Rang drei steht der Porsche 911 GT 2 mit315 km/h. Doch wenn in zwei Jahren der Carrera GT mit seinen rund404 kW/550 PS in Serie gehen sollte, dann macht sich Porsche mit etwa350 km/h zu recht Hoffnungen auf den Spitzenplatz.
Ebenfalls eine Drei an erster Stelle haben der neue Aston MartinVanquish (306 km/h), der Porsche 911 Turbo (305 km/h) und der Ferrari456 GT (302 km/h). Aus dem außereuropäischen Ausland dagegen gibt esangesichts der herrschenden Tempolimits nur wenige Fahrzeuge, dieüber 250 km/h kommen. Diese Schallmauer durchbricht aus den USAderzeit nur die Corvette mit 281 km/h und als schnellster Japaner derHonda NSX mit 270 km/h.
Sieht man einmal von Porsche ab, üben sich deutsche Hersteller beider Höchstgeschwindigkeit in Zurückhaltung. VW, Opel und Ford bauenderzeit ohnehin kein Serienmodell, das an die Schallmauer von 250km/h heran reicht. Bei Audi, BMW und Mercedes hält man sich nach denjeweiligen Firmenangaben weiter an die schon vor Jahren vereinbarteSelbstbeschränkung, mit der bei 250 km/h eine elektronischeMotorbremse einsetzt.
Während Audi und BMW diese Regel auch auf ihre SporttöchterQuattro und M GmbH ausdehnen, gibt sich Mercedes mit dem TuningstudioAMG flexibler. Auch dort sind laut Sprecher Albrecht Eckl zwar alleModelle zunächst elektronisch abgeregelt. Doch auf Wunsch und gegeneinen Aufschlag von 1533,88 Euro (rund 3 000 Mark) baut AMG denBrems-Chip aus, so dass die 300 km/h-Marke auf dem Tacho etwa beimneuen SL 55 AMG mit seinem 350 kW/476 PS starken V8-Kompressor nichtmehr nur der Zierde dient.
Lange wird die deutsche Zurückhaltung wohl nicht mehr Bestandhaben. Spätestens mit dem für 2003 avisierten Supersportwagen SLRdürfte auch Mercedes in die Top-Ten der Straßenrennwagen vorstoßen.Schließlich wird die Höchstgeschwindigkeit des 410 kW/557 PS starkenAchtzylinders auf 320 km/h taxiert. Auch in Wolfsburg will man derMeute nicht auf Dauer hinterher fahren. Nachdem der scheidendeVW-Chef Piech bislang dem bei der Tochter Audi angesiedeltenLamborghini Murciélago den Lorbeer lassen musste, hat er noch vor demEnde seiner Amtszeit den Weltrekordwagen W12 auf den Weg gebracht.Als Prototyp schaffte der 440 kW/600 PS starke Zweisitzer beiRekordfahrten nach Werksangaben mehr als 350 km/h.
Doch das Ende der Fahnenstange ist damit noch immer nichterreicht. Das markiert der VW mit dem Bugatti EB 16.4 Veyron, dernach Angaben aus Wolfsburg ebenfalls 2003 auf den Markt kommen soll.Unter seiner Haube steckt ein 736 kW/1001 PS starker 16-Zylinder, deralle gängigen Rekorde bricht. Denn wer einen freien Salzsee findet,vorher neue Reifen aufzieht und den Wagen von einem VW-Techniker vordem Start noch einmal durchchecken lässt, der kann damit offiziellverbriefte 406 km/h erreichen - und sogar Formel 1-Boliden abhängen.Selbst einem Jumbo-Jet wird Bugatti damit die Schau stehlen -schließlich hat der bei solchen Geschwindigkeiten längst abgehoben.