1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. MZ-Vorstellung: Honda VFR: MZ-Vorstellung: Honda VFR: Ein Klassiker unter den Sporttourern legt zu

MZ-Vorstellung: Honda VFR MZ-Vorstellung: Honda VFR: Ein Klassiker unter den Sporttourern legt zu

Von Ulf Böhringer 23.11.2001, 15:23

Offenbach/MZ. - Hondas 1986 erstmals vorgestellter Sporttourer VFR ist fraglos ein Klassiker. Der VFR kommt durch den feinen Dreiviertelliter-V4-Motor, den Alu-Rahmen, die Einarmschwinge und den Verzicht auf die sonst übliche "Kriegsbemalung" innerhalb des Honda-Programms seit jeher ein Sonderstatus zu.

Insgesamt konnten seit 1986 über 27 000 Fahrzeuge hierzulande abgesetzt werden, am besten verkaufte sich die jetzt auslaufende vierte VFR-Generation. Noch besser laufen soll die für 2002 präsentierte fünfte Generation. Wer das neueste Modell jetzt schon fahren konnte, zweifelt nicht im geringsten daran, dass die VFR ein Sporttourer par excellence ist. Neu am aktuellen V4-Motor ist vor allem die aus dem Autosektor entlehnte variable Ventilsteuerung V4-VTEC; dabei werden je ein Ein- und Auslassventil nur ab etwa 7 000 Umdrehungen zugeschaltet. Bei unteren und mittleren Drehzahlen steht damit ein enorm durchzugsfähiges (Zweiventil-)Triebwerk zur Verfügung. Das macht das Auskommen bei Drehzahlen zwischen etwa 3 000 und 6 500 Touren sehr vergnüglich.

Ganz tief im Drehzahlkeller fühlt sich der V4 jedoch nicht wohl. Oben hinaus dreht er aber bei Bedarf leichtfüßig bis auf über 12 000 U/min. Ein kultiviertes, leistungsfähiges, ja fast schon geniales Triebwerk, zusätzlich mit hochwirksamer G-Kat-Anlage. Sehr gut gefällt auch das modifizierte Fahrwerk. Der verstärkte Alu-Rahmen bringt prima Stabilität, Kurven aller Radien werden souverän umrundet, mangelnde Schräglagenfreiheit ist kein Thema.

Federung und Dämpfung sind mit ihrer straffen und ausreichend komfortablen Abstimmung dem Charakter eines Sporttourers angemessen, allerdings ist nur bei der ABS-Variante die Federbeinvorstellung einfach per Handrad möglich. Die meisten Käufer werden in diesen Genuss kommen, rechnet Honda: Die ABS-Version (1 460 Mark) soll zwei Drittel der 2 500 für das Jahr 2002 berechneten Absatzmenge erreichen. In jedem Falle serienmäßig ist ein neu abge- stimmtes, sehr feines und gut dosierbares Kombi-Bremssystem.

Die Verarbeitung der VFR wirkt sehr solide und passgenau, sämtliche Schalter und Hebel funktionieren leichtgängig und präzise. Unverständlich ist nur das Fehlen einer Warnblinkanlage. Die Sitzposition ist zwar sportiv, aber nicht unzumutbar anstrengend und damit gut gelungen. Ein Sozius darf sich über mehr Komfort als im Vormodell freuen: Die Fußrasten liegen tiefer, der Sitz ist besser gepolstert.

Neu an der Honda VFR ist das Zubehörangebot: Es reicht von passgenauen Gepäckbehältern über heizbare Lenkergriffe bis hin zur höheren Touring-Scheibe und kommt damit den Wünschen der VFR-Fahrergemeinde endlich entgegen. Gerne bezeichnet Honda die VFR als "technisches Juwel" im Modellprogramm. Mit ihrer technischen Finesse sowohl auf Motor- wie auch Fahrwerksseite ist das nicht übertrieben.

Der Glanz des Typus VFR ist mit Hilfe des Modelljahrganges 2002 sogar noch aufpoliert worden. Dass dies auf den Preis abfärbt, kann kaum verwundern: 23 975 Mark kostet die Maschine mit ABS. Dafür gibt es 782 Kubik Hubraum und 244 km/h Spitze. Diese VFR ist ihr Geld wert. So geschmeidig und gediegen, wie sie sich fährt, kommt echte Freude auf. Da braucht man den vom Motor gelieferten 7 000er-"Bums" nicht häufig; in der Praxis ist man eh schon meist im nächsthöheren Gang angelangt.