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Dacia Duster im Test Im neuen Modell hilft Strom Benzin sparen

Erstmals gibt es den Duster als Vollhybrid. Er leistet 141 PS, hat Allrad und Automatik. Er kostet ab 25.580 Euro. Das Einstiegsmodell ECO-G 100 gibt es für 18.950 Euro.

Von Hans-Ulrich Köhler Aktualisiert: 13.05.2024, 17:49
Die Duster-Version mit Allrad schafft auch ruppiges Gelände.
Die Duster-Version mit Allrad schafft auch ruppiges Gelände. Foto: Dacia

Halle (Saale)/MZ. - Wer an Dacia denkt, hat preiswerte Autos im Blick. Der Hersteller nennt sein Konzept "erschwingliche Mobilität". Und das scheint bestens aufzugehen.

Bei 11.500 Euro beginnt es mit dem Sandero, ab 18.950 kann man den Duster kaufen, der jetzt neu aufgelegt wurde. Dieses Modell, produziert im rumänischen Pitesti, wurde für die Marke zum Erfolgsmodell, seit es 2010 erstmals auf den Markt kam. 2,5 Millionen des SUV wurden bislang hergestellt, zehn Prozent der Fahrzeuge fanden in Deutschland ihre Besitzer.

Dacia Duster: Listenpreise gelten immer

Dort, so sagt es der Hersteller, sei der Dacia Duster das am meisten an Privatpersonen verkaufte SUV. 80 Prozent der Käufer entscheiden sich beim nächsten Wagen wieder für einen Duster, sagt Dacia. Sie schrecke nicht ab, dass die Marke konsequent ohne Rabatt verkauft, die Listenpreise gelten immer, so die Firmenphilosophie. Beim Duster geht es bei 18.950 Euro los, das teuerste Modell kostet maximal 27.350 Euro, dann ist die Aufpreisliste aber nur noch sehr kurz.

Die vergleichsweise günstigen Preise seiner Modelle erreicht Dacia u.a. durch die überschaubare Modellpalette und dadurch, dass vom Mutterkonzern Renault für verschiedene Marken entwickelte Plattformen genutzt werden können, so wie beim neuen Duster.

Dacia Duster: Verkleidung innen ist komplett aus Hartplaste

Natürlich wird in Details gespart. Nicht alles muss innen elektrisiert sein, die Sitze im neuen Duster sind ausreichend gut, es gibt nicht jede elektronische Spielerei, die denkbar ist und die Verkleidung innen ist komplett aus Hartplaste.

Aber wie Dacia diese im neuen Duster geformt hat, ist sehr gelungen. Das sieht überaus schick aus, und wenn man nicht dauernd darauf rum klopft, sieht man der Verkleidung das preiswerte Material nicht an. Überhaupt hat der neue Duster beim Design einen großen Sprung gemacht. Die Form der Karosserie kann bestens mithalten mit den allseits bekannten Platzhirschen im SUV-Segment.

Ein großes 10 Zoll-Display prägt das Armaturenbrett im Dacia Duster.
Ein großes 10 Zoll-Display prägt das Armaturenbrett im Dacia Duster.
Foto: Dacia

Der Radstand ist gegenüber dem Vorgänger nicht gewachsen. Platz ist innen dennoch ausreichend, vorn wie hinten hat man ein gutes Raumgefühl. Der Wechsel auf die neue Konzern-Plattform hat laut Dacia im Innenraum trotz kaum veränderten Außenmaße mehr Platz geschaffen - vor allem vorn, in der Breite und hinten bei der Beinfreiheit. Der Kofferraumboden liegt niedriger, die Kofferraumöffnung ist breiter und höher. Das Gepäckabteil bietet je nach Modell bis zu 517 Liter unter der Kofferraumabdeckung.

Dacia Duster kann mit „YouClip“-System ausgestattet werden

Im Cockpit gibt es digitale Anzeigen, außer bei der Einstiegsversion sind immer ein Zehn-Zoll-Zentraldisplay und ein kleines Display hinterm Lenkrad an Bord. Praktische Details machen - auf Wunsch - den 4,34 Meter langen Wagen noch alltagstauglicher. Der neue Duster kann mit dem sogenannten „YouClip“-System ausgestattet werden. Das ermöglicht, über einen Klick-Mechanismus verschiedenste Dinge sicher und gut erreichbar zu befestigen, etwa Tablets, Taschen, Becher, Leuchten.

Reisende werden ein anderes Extra schätzen lernen. Der Duster kann mit einer „Übernachtungshilfe“ ausgerüstet werden, von Dacia „Sleep Pack“ genannt. Das ist eine herausnehmbare und aufklappbare Box, die sich ganz flink in ein Doppelbett (1,90 Meter lang und bis zu 1,30 Meter breit) verwandeln lässt sowie Ablagetisch und Stauraum enthält. Der neue Dachgepäckträger kann bis zu 80 Kilogramm tragen. Die Anhängelast liegt - modellabhängig - bei bis zu 1.500 Kilo (gebremst).

Insgesamt fünf Fahrmodi im neuen Dacia Duster

Die Protektoren rund um das Fahrzeug bestehen aus Sparkle, einem neuartigen Material. Es enthält bis zu 20 Prozent Recyclingmaterial. Auffälliger Unterfahrschutz deutet an, dass man sich mit dem Duster durchaus auch mal in ruppiges Gelände wagen kann. Die Variante mit Allradantrieb bietet dafür gute Voraussetzungen. 217 Millimeter Bodenfreiheit und Böschungswinkel bis zu 36 Grad wirken für kleinere Offroad-Abenteuer beruhigend.

Insgesamt fünf Fahrmodi können im Duster genutzt werden. Sie helfen etwa beim Fahren auf Schnee, im Sand und unterstützen im Gelände, beim steilen Bergabfahren. Automatisch können je nach Situation auch die Kräfte auf Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Jeweils variiert werden etwa Drehmomentverteilung, die Kennlinie beim Gasgeben oder die Sensibilität der Lenkung.

Es wird beim Dacia Duster künftig keine Diesel mehr geben. Für den Vortrieb sorgen im Einstiegsmodell ECO-G 100 ein Motor mit Benzin und Autogas (LPG), der 101 PS liefert und ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe hat (ab 18.950 Euro). Mit seinen beiden Tanks, die zusammen 100 Liter fassen (50 Liter Benzin und 50 Liter Autogas) kann das Modell laut Hersteller bis zu 1.300 Kilometer weit fahren. Der LPG-Tank befindet sich unter dem Kofferraumboden, so dass er die Ladekapazität nicht beeinträchtigt. Mit einer Taste am Instrumententräger lässt sich schnell von einem Kraftstoff auf den anderen wechseln.

Topmodel des Dacia Duster ist der neue Vollhybrid

Der Dacia TCe 130 hat einen Drei-Zylinder Benziner mit 131 PS (Sechs-Gang-Handschaltung, 22.150 Euro). Die Version mit dem Zusatz 4x4 besitzt Allradantrieb (131 PS, Handschaltung, ab 24.650 Euro). Beide Modelle sind als Mildhybrid konzipiert, Strom unterstützt über einen Startgenerator den Benzinmotor beim Anfahren und Beschleunigen.

Topmodell der Reihe ist der neue Vollhybrid (Hybrid 140). Er hat ein Automatikgetriebe und leistet 141 PS, ihn gibt es ab 25.850 Euro. Benziner (94 PS, 1,2 Liter Hubraum) und Elektromotor (49 PS) arbeiten zusammen. Rekuperationstechnik sorgt dafür, dass der Akku beim Bremsen aufgeladen wird. Der Wagen kann beim Parken oder Rangieren emmissionsfrei fahren. Die Hybrid-Version des Duster soll sich nach Herstellerangaben dem Verbrauch eines vergleichbaren Diesels annähern.

Technische Daten Dacia Duster, Basismodell ECO-G 100:

  • Antrieb: Drei-Zylinder mit 999 Kubik Hubraum für Benzin und Autogas
  • Leistung: 101 PS
  • Drehmoment: 160 (Benzin) und 170 Nm, Vorderradantrieb
  • Verbrauch: 6,5 (Benzin) bzw. 8,1 l/ 100 km
  • Spitzentempo: 168 km/h
  • Kofferraum: 453 / 1.545 l
  • Tank: 2 x 50 l
  • Länge: 4,34 m
  • Anhängerlast: 1.200 kg (gebremst)

Der Preis beträgt 18.950 Euro, das Top-Modell Dacia Duster Hybrid 140 Extreme kostet 27.350 Euro.